Bologna schmückt sich mit den Beinamen die Gelehrte, die Rote und die Fette. Hinter diesen Beinamen verbergen sich die Sehenswürdigkeiten in Bologna. Du möchtest wissen, was sich hinter diesen Namen verbirgt? Begleite mich auf meinem Rundgang durch Bologna. Direkt nach Venedig besitzt Bologna die größte historische Altstadt.
Bologna ist die Hauptstadt der Emilia-Romagna. Unweit von Bologna befinden sich bekannte Städte wie Modena und Parma. Florenz liegt eine Stunde Fahrt entfernt. Nach den Sehenswürdigkeiten in Florenz wollen wir Bologna erkunden.
Inhaltsverzeichnis
Bologna: die Gelehrte (La dotta)
Die älteste Universität von Europa befindet sich in Bologna. Das brachte Bologna den Beinamen die Gelehrte (La dotta). Im Jahr 1088 wurde die Universität mit der Juristerei gegründet. Zuerst fand der Unterricht in den Wohnungen statt. Der Palazzo dell’Archiginnasio war das erste Gebäude der Universität.
Wir betreten ehrfurchtsvoll den Innenhof des Palazzo dell’Archiginnasio. Solch ein historischer Ort ist beeindruckend.
Den Aufgang in das erste Stockwerk zieren Gemälde und Wappen. Weiter geht es nicht. Außer man ist Student.
Nachdem wir mit Palazzo dell’Archiginnasio eine der Sehenswürdigkeiten in Bologna kennengelernt haben, setzen wir unseren Rundgang durch Bologna fort.
Bologna: die Rote (La rossa)
Der Großteil der Fassaden in der Altstadt sind durch das Baumaterial eher rötlich. Damit erhält Bologna den Beinamen die Rote. La Rossa.
Einen Rundgang durch Bologna startest du am besten am Piazza Maggiore. Das Herz der historischen Altstadt. Von hier aus sind alle Sehenswürdigkeiten von Bologna bequem zu Fuß zu erreichen. Zugleich lernst du die Arkaden und Gassen kennen.
Piazza Maggiore
Rund um den Hauptplatz befinden sich die wichtigsten Gebäude. Morgens erstrahlen die Fassaden im Sonnenlicht.
Mächtig wirkt der Palazzo Accursio an einer Seite vom Piazza Maggiore. Hier wohnte der Rechtsgelehrte Accursio. Im Jahr wurde das Gebäude der Sitz des Ältestenrats und anschließend Regierungssitz. Über dem Portal thront Papst Gregor XIII. Heutzutage befindet sich die Stadtverwaltung in diesem Gebäude.
Dieses wunderschöne Gebäude entlang der Längsseite vom Piazza Maggiore beherbergt ein Café unter den Arkaden. Ein wunderschöner Platz für einen Kaffee oder Cappuccino am Morgen in der Sonne.
Mit der Basilica San Petronio dominiert ein weiteres Gebäude den Piazza Maggiore. Die Besonderheit der Basilica San Petronio ist zum einem die abweichende Himmelsausrichtung sowie die unvollendete Fassade. Die Basilica ist die fünftgrößte Kirche auf der Welt.
Morgens und am späten Nachmittag zur goldenen Stunde ist die schönste Zeit für Aufnahmen. Wir sind gerne zur blauen Stunde unterwegs. Die Gebäude erstrahlen durch die Scheinwerfer.
Einen fließenden Übergang gibt es vom Piazza Maggiore zum Piazza del Nettuno.
Piazza del Nettuno
Der mächtige Neptunbrunnen dominiert den Piazza del Nettuno. Neptun aus Bronze thront mit einer Größe von über drei Metern auf dem Sockel. Gebaut wurde der Brunnen zwischen 1563 und 1566.
Neben dem Neptunbrunnen lohnt ein Blick in den Innenhof der Biblioteca Salaborsa. Das rote Mauerwerk prägt das Gebäude.
Wir folgen von hier 300 Meter der Via Ugo Bassi bei unserem Rundgang durch Bologna.
Garisenda – Sehenswürdigkeiten in Bologna
Die beiden Geschlechtertürme erinnern uns sofort an San Gimigiano in der Toskana. Die beiden Türme stellen das Wahrzeichen von Bologna dar. Uns fällt uns sofort auf, dass die beiden Türme Garisenda und Asinelli schief stehen. Der kleinere Turm Asinelli hat eine Neigung von knapp über 3 Meter. Der 48 Meter hohe Turm war ursprünglich höher und wurde später zurückgebaut.
Der Asinelli-Turm mit einer Höhe von 97 Metern kann bestiegen werden. Die Gebühr hierfür beträgt 5 Euro. Die Tickets kannst du bei Due Torri online buchen.
Arkaden – Sehenswürdigkeiten in Bologna
Eine Sehenswürdigkeit in Bologna, die dir automatisch auffallen wird, sind die überall anzutreffenden Arkaden. Nahezu 40 Kilometer kann man in Bologna unter Arkaden zurücklegen. Die Arkaden weisen eine vielfältige Bauweise aus.
Die Arkaden wurden gebaut, damit darüber mehr Wohnraum für die wachsende Bevölkerung geschaffen werden kann. In den Arkadengängen befinden sich oftmals Shops und Cafés. Wir staunen nicht schlecht bei den Arkaden mit kunstvollen Verzierungen.
Ein großer Vorteil der Arkaden zeigt sich bei Regen: Dieser kann uns bei der Erkundung von Bologna nicht abhalten.
Kanäle
Nicht nur mit der Größe der historischen Altstadt besitzt Bologna eine Ähnlichkeit zu Venedig, sondern auch mit den Kanälen. Im Gegensatz zu Venedig sind die Kanäle in Bologna in Vergessenheit geraten. Das Kanalsystem betrug im Mittelalter nicht weniger als 60 Kilometer Länge. Die Kanäle wurden immer weniger benötigt und wurden zugemauert oder überbaut.
In der Via Piella findest du ein geheimes Fenster. Wenn du es öffnest, kannst du einen Blick in den dortigen Kanal werfen. Wir haben Pech, dass dieser bei unserem Aufenthalt trockengelegt ist. Das Fenster befindet sich in der Via Piella zwischen der Bottega del Gusto und Trattoria dal Biassanot.
Ein weiteres Fenster befindet sich im Opera Caffè e Tulipani wenige Schritte entfernt in der Via Alessandrini. Für das Fenster musst du im Café auf die Toilette gehen.
Stadtmauer und Stadttor
Die historische Altstadt von Bologna umgibt eine Stadtmauer mit Toren. Zwölf Stadttore stehen in der Altstadt. Die Porto Galliera ist wunderbar erhalten.
Reste der ehemaligen Stadtmauer sind noch zu sehen. Direkt neben der Porto Galliera steht ein Teil der Stadtmauer.
Gassen und Eingänge
Ähnlich wie die Arkaden gehören die Gassen und Eingänge zu den Sehenswürdigkeiten in Bologna. Bei unserem Rundgang durch Bologna entdecken wir schöne Gassen.
in einigen Gassen befinden sich zusätzlich Arkaden. Abhängig von der Sonneneinstrahlung entstehen in den engen Gassen schöne Stimmungen.
Es lohnt, den Blick schweifen zu lassen. Neben Gassen locken wunderschöne Eingänge zu Innenhöfen.
Bologna: die Fette (La grassa)
Neben den Sehenswürdigkeiten in Bologna bietet sich eine kulinarische Entdeckungsreise an. Feinschmecker nennen Bologna die Fette. Auf italienisch: La grassa. Das kulinarische Zentrum von Italien. In Bologna findest du alle Variationen von Pasta. Eine riesige Auswahl finden wir in den Fressgassen rund um die Via Pescherie Vecchie. Die Via Pescherie Vecchie befindet sich wenige Schritte vom Piazza Maggiore entfernt. Damit kannst du diese perfekt in einen Rundgang in Bologna integrieren.
In den Gassen reihen sich zahlreiche Restaurants aneinander. Wir sind am Abend unterwegs. Wir blicken auf die Tische und lassen uns inspirieren. Corona war während der Reise ein Thema und uns war hier nicht genügend Abstand. Somit waren diese Gassen ein Teil von unserem Rundgang mit den Sehenswürdigkeiten.
Neben Restaurants finden wir in den Fressgassen Läden mit einem reichhaltigen Angebot an Schinken und Käse. Imposant hängen die Schinken an der Decke, damit diese schön trocknen können und den perfekten Reifegrad erhalten.
Welchen Verbindung besteht zwischen Bolognese und Bologna? Eines vorab: Das Wort wirst du hier nicht finden. Spaghetti Bolognese wirst du hier in den Restaurants nicht finden. In Deutschland bei einem richtigen Italiener ebenso nicht. Der richtige Namen lautet zum Beispiel Tagliatelle al Ragu. Neugierig wie ich bin, musste ich das probieren und bestellte mir eine Portion.
Ein umfangreiches Angebot an Pasta bieten die Läden. Die Vielfalt an Pasta lernen wir hier kennen. Passend zu den Pasta erblicken wir die passenden Zutaten.
Bologna ist ein kulinarisches Paradies.
Eine besondere Spezialität in Bologna ist die Piadina. Zum Großteil holen sich die Einheimischen eine Piadina. Eine Piadina besteht aus Fladenbrot und verschiedenen Zutaten, die du dir zusammenstellen kannst. Ich entscheide mich für eine Piadina mit Mortadella.
Ich kann den Imbiss Piada Mia in der Via Zamboni empfehlen. Dieser liegt wenige Schritte von der Garisenda entfernt.
Mein Fazit und Tipps für Bologna
- Bologna ist eine der Städte, die uns positiv überrascht hat. Ohne große Erwartungen sind wir nach Bologna gereist. Umso größer war unsere Begeisterung. Neben den Sehenswürdigkeiten in Bologna haben uns die Arkaden und Gassen begeistert.
- Bologna kannst du bestens zu Fuß erkunden.
- In Abhängigkeiten der Interessen bieten sich eine oder zwei Übernachtungen an. Im Prinzip kann man alles in einem Tag ansehen. Entspannter ist es mit einer Übernachtung.
- Morgens ist das Licht am Besten für Aufnahmen auf dem Piazza Maggiore.
- Auf jeden Fall zwischendurch eine Piadina probieren. Am Abend schauen, welches Restaurant am meisten zusagt.
Anreise nach Bologna
Bologna ist mit dem Auto, Zug oder Flugzeug bestens zu erreichen.
Mit dem Auto nach Bologna
Am Besten bietet sich Bologna als Zwischenstopp von oder in die Toskana an. Auf der Fahrt nach Florenz kommst du automatisch an Bologna vorbei.
Von München nach Bologna sind es 550 Kilometer und die Fahrt dauert knapp über sechs Stunden. Von Stuttgart durch den Gotthard- oder Bernadino-Tunnel liegt Bologna 730 Kilometer entfernt. Die Fahrzeit beträgt ca. 7:30 Stunden.
Mit dem Zug nach Bologna
Von München gibt es eine Direktverbindung nach Bologna. Die Fahrzeit beträgt knapp unter 7 Stunden. Ansonsten den Zug nach Verona nehmen und dort umsteigen. Die Fahrzeit dauert ungefähr 8 Stunden.
Mit dem Flugzeug nach Bologna
Der Flughafen von Bologna liegt sechs Kilometer vom Zentrum entfernt. Linien- und Charterflugzeuge fliegen Bologna an. In die Stadt verkehrt ein Shuttle.
Hotels in Bologna
Für unseren Aufenthalt in Bologna wählten wir das Hotel I Portici. Das Hotel liegt innerhalb der Altstadt. Nur 500 Meter trennen das Hotel vom Piazza Maggiore. Der Bahnhof liegt 300 Meter entfernt. Das Hotel bietet einen privaten Parkplatz gegen Gebühr an. Dieser ist etwas knifflig zu erreichen, wenn man nicht versehentlich durch die ZTL fahren möchte. Wir haben uns ein Zimmer zum Park geben lassen.
Das Hotel I Portici kannst du direkt bei booking.com buchen.*
Ausflüge von Bolgogna
Bologna kann als Ausgangspunkt für Ausflüge in andere Städte in der Umgebung dienen. Natürlich genauso umgekehrt. Am einfachsten nimmst du den Zug. Damit sparst du dir teure Parkgebühren und mögliche Probleme mit der ZTL.
Florenz
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Florenz lassen sich in einem Tag besichtigen. Oder statt den Sehenswürdigkeiten die Uffizien besuchen.
Mit dem Auto liegt Florenz 100 Kilometer entfernt. Die schnellsten Züge brauchen nur 37 Minuten von Bologna nach Florenz.
Modena
Durch den Balsamico sollte Modena bekannt sein. Der Piazza Grande ist der Stolz der Modeneser. Für Anhänger von Sportwagen bietet sich ein Besuch im Enzo Ferrari Museum an.
Modena liegt lediglich 50 Kilometer entfernt. Die Fahrzeit mit dem Zug beträgt knapp über 30 Minuten und kostet nicht einmal fünf Euro.
Parma
Parma ist sicherlich namentlich bekannt. Wer hat nicht schon vom berühmten Parma-Schinken gehört? Ebenso bekannt ist der Parmesankäse. Das Stadtzentrum bietet romantische Gebäude. Der Dom ist die wichtigste Sehenswürdigkeit.
Von Bologna nach Parma sind es 100 Kilometer. Mit dem Zug oder Auto ist Parma leicht zu erreichen. Der Zug benötigt eine Stunde für die Strecke.
Mantua
Mantua ist im Gegensatz zu Modena und Parma eine eher unbekannte Perle und vor allem bei Einheimischen bekannt. Wir besuchten schon Mantua und waren von der Stadt total begeistert. Die Altstadt von Mantua mit den Sehenswürdigkeiten gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Mantua liegt in ca. 110 Kilometer Entfernung. Mantua bietet sich mit dem Auto an.
Ferrara
Ferrara liegt in der Po-Ebene und glänzt mit Renaissance-Bauwerken. Die Altstadt umgibt eine Stadtmauer. In Sachen Kultur punktet Ferrara.
Wie Modena beträgt die Entfernung nach Ferrara 50 Kilometer. Der Zug benötigt 30 – 60 Minuten.
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Ein schöner Artikel mit großartigen Fotos, die sehr viel Lust machen, mal wieder nach Bologna zu reisen. Auch mich hat die Stadt immer wieder begeistert. Ja, die sehr präsente alte Universität, die Arkaden, das leckere Essen… Im Gegensatz zu Florenz erschien mir Bologna immer viel lebendiger und weniger wie ein Freilichtmuseum. Dass Bologna einmal so viele Kanäle hatte, war mir übrigens nicht klar. Ich habe durchaus einen oder zwei entdeckt, aber 60 Kilometer! Und ich dachte immer, dass Bologna wegen der Einstellung seiner Bewohner “La rossa” genannt wird, aber Du hast wohl recht, auch wegen der Farben der Gebäude.
Herzliche Grüße,
Jens
Hallo Jens,
Danke für den Kommentar. Ich war auch über die Länge der ehemaligen Kanäle erstaunt. Schade, dass davon fast nichts mehr sichtbar ist.
Liebe Grüße
Thomas
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