Auf der Uferseite von Sagaing wartet die RV Paukan 2007 für unsere Flusskreuzfahrt auf dem Irrawaddy von Mandalay nach Bagan. Der Irrawaddy fließt 2.000 Kilometer durch Myanmar. Wir werden einen Teil des Flusses erleben. Ich verwirkliche mir damit einen Traum. Die RV Paukan ist im Stil eines Schiffs aus der Kolonialzeit erbaut. Ich bin gespannt, ob ich mich auch so fühlen werde.
Die Tage zuvor haben wir uns die Sehenswürdigkeiten in Mandalay sowie die Sehenswürdigkeiten in Sagaing, Inwa und Amarapura angesehen.
Inhaltsverzeichnis
Einschiffung in Mandalay
Wir gehen vom erhöhten Flussufer über den Sand nach unten. Über den Steg erreichen wir das Hauptdeck. Alles ist sehr gut organisiert. Unser Gepäck wurde zuvor schon auf das Schiff transportiert. Zuerst müssen wir auf dem Hauptdeck unsere Schuhe ausziehen. Dafür erhalten wir Slipper.
Nach dem Anlegen in Mandalay passieren wir sofort die beiden Brücken über den Irrawaddy.
Das Oberdeck wird während der Reise unser beliebter Aufenthaltsbereich sein.
Unser Schiff RV Paukan 2007 – Ein Rundgang
Nachdem wir in Mandalay abgelegt haben, erhalten wir Informationen zum Schiff, dem Ablauf der Flusskreuzfahrt und Sicherheitsinformationen.
Danach erkunden wir das Schiff. Zuerst sehen wir uns das Sonnendeck an, auf dem wir uns schon befinden.
Sonnendeck der RV Paukan 2007
Das Leben während der Flusskreuzfahrt auf dem Irrawaddy spielt sich auf dem Sonnendeck ab. Hier laden die Liegen auf dem Sonnendeck ein. Es ist wunderschön auf den Liegen Platz zu nehmen und das Ufer vorbeiziehen zu lassen.
Weiter vorne, in der Mitte vom Schiff befindet sich die Bar. Wasser, Kaffee und Tee sind kostenlos. Wer die Sonne meiden möchte, findet hier schattige Plätze.
Dahinter befindet sich auf dem Sonnendeck der Salon. Es ist so schönes Wetter, dass wir diesen bei unserer Reise nicht benutzen. Es gibt darin sogar eine kleine Bibliothek. Dabei entdecke ich einige deutsche Bücher und Zeitschriften.
Hauptdeck der RV Paukan 2007
Der Begriff Hauptdeck ist etwas irrtümlich für das Schiff. Es ist das Deck zum Ein- und Aussteigen. Auf diesem Deck befinden sich zudem die Superior Kabinen und der Speisesaal. Vor jeder Kabine der Superior Kabine befinden sich zwei Sessel und ein kleiner Tisch.
Kabinen auf der RV Paukan 2007
Ein Mitarbeiter auf dem Schiff zeigt uns die verschiedenen Kabinen.
Superior Kabinen
Für unsere Kabine brauchen wir erst einmal die Führung nicht. Wir haben eine der Superior Kabinen auf dem Hauptdeck. Die Kabine besteht aus zwei Betten und einem Bereich mit Waschbecken. Separat davon ist die Toilette und die Dusche.
Von unserer Kabine haben wir diesen Ausblick. Der Fluss Irrawaddy fliest direkt an unserer Kabine vorbei.
Ein Deck darüber im Oberdeck befinden sich die Deluxe Kabinen und Suiten.
Deluxe Kabinen im Oberdeck
Die Deluxe Kabinen sind etwas größer. Zudem besitzen sie ein französisches Fenster. Vom Bett aus kann man den Fluss und die Landschaft sehen.
Suite im Oberdeck
Im vorderen Bereich des Schiffs befindet sich die Suite. Die Suite bietet sehr viel Platz. Im Gegensatz zu den Kabinen befindet sich in der Suite ein King Size Bett. Dazu befinden sich hier zwei französische Fenster.
Speisesaal auf der RV Paukan 2007
Neben unserer Kabine und dem Sonnendeck haben wir uns im Speisesaal sehr wohl gefühlt. Das Wort Saal trifft nicht unbedingt zu. Es ist ein Bereich, in dem jede Kabine ihren Tisch hat.
Wir haben einen Tisch am Fenster. Während dem Essen können wir den Blick auf den Fluss genießen. Mittags können wir uns am Buffet bedienen. Am Abend können wir zwischen 2 verschiedenen Gerichten bei einem 3-Gang-Menü auswählen. Am nächsten Morgen können wir uns zum Frühstück wieder am Buffet bedienen.
Landausflug in das Dorf Yandabo
Am Nachmittag erreichen wir das Dorf Yandabo. In diesem Dorf wurde 1826 ein Vertrag für die Beendigung des ersten anglo-birmanischen Kriegs unterzeichnet.
Die RV Paukan hat so wenig Tiefgang, dass sie direkt am Ufer anlegen kann. Am Ufer sind einige Frauen, Wäsche zu waschen. Ein paar Frauen waschen sich dann auch gleich noch dabei.
Yandabo ist in ganz Myanmar als Töpferdorf bekannt. In den Töpfen und Krügen bleibt das Trinkwasser auch an heißen Tagen kühl. Die Terrakotta-Krüge werden über den Fluss transportiert.
Für die Herstellung der Töpfe wird der Lehm aus dem Irrawaddy-Fluss geholt.
Jeder Topf wird individuell hergestellt. Alles ist Handarbeit.
Zum Brennen werden die Töpfe und Krüge zu einem kleinen Hügel gestapelt und mit Stroh abgedeckt. Das Ganze wird dann angezündet.
Die Herstellung der Töpfe liegt in den Händen der Frauen. Die älteren Burmesinnen können jedoch zu Hause bleiben.
Das Dorf strahlt eine herrliche Ruhe aus. Hinter einem Rad von einem Ochsenkarren entdecke ich einen Büffel.
Nach unserem Rundgang durch das Dorf kehren wir auf das Schiff zurück. Das war die einzige Aktivität während wir mit dem Schiff unterwegs sind.
Die RV Paukan legt noch einige Kilometer auf den Irrawaddy zurück.
Eindrücke von Unterwegs
Zwar war der Landausflug in das Dorf Yandabo die einzige Aktivität, jedoch ist für mich der Platz auf der Liege das Highlight der Flusskreuzfahrt von Mandalay nach Bagan. Ich habe auf der Liege relaxt und dabei die Landschaft beobachtet, die an mir vorbeizieht. Ich bin total Tiefenentspannt.
Der Fluss Irrawaddy besteht aus vielen Schleifen und Sandbänken. Das Schiff fährt wegen der Untiefen quasi einen Slalom. Auf einer Sandbank sonnen sich die Vögel.
Während der Flusskreuzfahrt von Mandalay nach Bagan begegnen uns auch viele Schiffe. Die großen Frachtschiffe machen einen höllischen Lärm. Daneben sehen wir auch viele andere Schiffe. Besonders fasziniert bin ich von den Bambusflössen.
Sonnenuntergang auf dem Irrawaddy
Nach dem Besuch des Dorfs Yandabo ruhen wir uns auf dem Oberdeck aus. Wir warten gespannt auf den Sonnenuntergang. Zuvor werden Cocktails angeboten.
Leider versinkt die Sonne meistens im Dunst. Trotzdem ist es für mich ein wunderschöner Anblick.
Das Schiff bleibt über die Nacht am Ufer des Irrawaddy liegen. Wir genießen die Ruhe dabei auf dem Oberdeck.
Sonnenaufgang auf dem Irrawaddy
Kurz vor Sonnenaufgang wird die Flusskreuzfahrt von Mandalay nach Bagan fortgesetzt. Wir befinden uns wieder auf dem Oberdeck und beobachten die aufgehende Sonne.
Ähnlich wie beim Sonnenuntergang erleben wir wunderschöne Momente.
Ankunft in Bagan
Die Strecke am nächsten Morgen nach Bagan ist relativ kurz. Zuletzt haben wir beim Start in Mandalay eine Brücke passiert. Nun erblicken wir danach die erste Brücke über den Irrawaddy bei Bagan.
Vom Schiff aus erblicken wir die ersten Pagoden in Bagan. Ein erster Vorgeschmack, was uns die nächsten Tage in Bagan erwartet.
Um 09:00 Uhr erreichen wir die Anlegestelle, die einige Kilometer nördlich von Bagan liegt. Weitere Informationen zu Myanmar und unserer Reise findet du im Beitrag: Mynamar – Sehenswürdigkeiten, Reiseroute und Reisetipps.
Fazit und Tipps zur Flusskreuzfahrt auf dem Irrawaddy
- Die Fahrt mit der RV Paukan ist kein preiswertes Vergnügen. Aus unserer Sicht hat es sich gelohnt. Die Flusskreuzfahrt auf dem Irrawaddy ist eine sehr entspannte Art des Reisen. Slow Travel vom Feinsten.
- Bis auf Schlafen und Essen haben wir die ganze Zeit auf dem Oberdeck verbracht.
- Damit war es eine gute Entscheidung, dass wir eine Superior Kabine gebucht haben. Die bessere Aussicht von einer Deluxe-Kabine oder Suite hätten wir überhaupt nicht genutzt.
- Das Schiff fährt nicht in der Nacht. Damit ist es in der Nacht absolut ruhig. Egal wo sich die Kabine auf dem Schiff befindet.
- Der Service an Bord ist hervorragend. Die Besatzung ist sehr freundlich und zuvorkommend.
- Wasser, Kaffee und Tee ist kostenlos.
- Zum Sonnenuntergang werden Cocktails verteilt.
- Die Mahlzeiten sind im Preis inbegriffen. Das Essen ist sehr westlich orientiert. Wir hätten uns hier mehr landestypisches Essen gewünscht.
- Bei unserer Fahrt war das Schiff zu maximal 50% belegt (die Vorboten der Corona-Krise waren schon spürbar). Es gab kein Gedränge und jederzeit standen genügend Liegen zur Verfügung.
- Etwas schwierig war das Finden des Abfahrtsortes der Flusskreuzfahrt. Diese verändert sich je nach Wasserstand des Irrawaddy. Der Sagaing Jetty befindet sich bei Sagaing (wie es der Name sagt). Der Name war jedoch den meisten nicht bekannt. Unser Fahrer konnte den Ort nach zahlreichen Telefonaten herausfinden.
- Bei der Ankunft nördlich von Bagan warten Taxifahrer, die überteuerte Preise zu den Hotels in Bagan anbieten. Da sich diese abgesprochen haben, mussten wir in den sauren Apfel beißen.
- Es gibt verschiedene Anbieter mit 1, 2 oder 3 Übernachtungen. Die Fahrt wird auch von Bagan nach Mandalay angeboten. Wir haben die Fahrt mit einer Übernachtung wegen unsere Reiseroute und den Flügen ausgewählt. Gerne wären wir einen Tag länger an Bord geblieben.
- Alternativ gibt es die regulären Schiffe. Zudem verkehren Busse zwischen den beiden Städten.
Informationen zur RV Paukan 2007
- Paukan ist der alte Name von Bagan.
- Die RV Paukan 2007 wurde 2007 im Boutique-Stil erbaut. Das Schiff enthält moderne und traditionelle Motive.
- Das Schiff hat eine Länge von 55 Metern und 1,15 Meter Tiefgang.
- Es gibt Platz für 55 Passagiere, die von einer 30-köpfigen Besatzung betreut werden. Bei einer Belegung unter 10 Passagiere wird die Fahrt abgesagt.
- Auf dem Schiff befinden sich 14 Deluxe und 10 Superior-Kabinen, Dazu 2 Suiten.
- Auf dem Schiff werden Massagen angeboten.
- Weitere Informationen zur RV Paukan 2007 und der Reederei Paukan.
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