Mit so viel geballtem Wissen ging es nach Ebermannstadt. Ein Kochkurs mit Meerrettich stand auf dem Programm. Naiv dachte ich, dass ich mit einer Zuschauerrolle und als Fotograf den Abend vertreiben könnte. Maximal dachte ich, dass ich meiner Frau attestiere.
Die Volkshochschule bietet im Rahmen der scharfen Wochen Kochkurse an. Wir saßen an einem Tisch und die Kochrezepte wurden verteilt. Auf der Liste waren 11 Gerichte. Für jeden eines, das er selbst zubereiten muss. Ein Schweißausbruch war die Folge und ich blickte Hilfesuchend meine Frau an. Schnell überflog ich die Rezepte auf der Suche nach dem leichtesten Gericht.
Folgende Auswahl stand zur Verfügung:
- Kastanien-Quiches mit Zucchini
- Fruchtige Kürbis-Melonen-Suppe
- China-Kohl mit Papaya
- Brokkoli-Flan mit Meerrettichsauce
- Lauwarmer Meerrettichflan mit Rote Bete-Carpaccio und Honig
- Kürbis-Schnitzel mit Meerrettichsauce
- Fränkische Bratwurst-Meerrettich-Baggers auf würzigem Kresseschaum
- Tafelspitz mit Meerrettichsauce
- Lachstatar mit Meerrettichsauce
Für mich las sich das Rezept mit den Baggers am einfachsten und ich schaute meine Frau an. Sie wiederum gab mir eine Empfehlung: Lauwarmer Meerrettichflan mit Rote Bete-Carpaccio und Honig. Ich äußerte Bedenken, dachte der Baggers wäre am einfachsten. Doch schon war der Baggers weg. Ich hob meine Hand für das Carpaccio und überflog mehrmals das Rezept. Es gab kein Zurück mehr. Da musste ich jetzt wohl durch. Jahre liegen zurück, dass ich so was gekocht habe. Das war irgendwann zu meiner Zeit als Single gewesen.
Also los zu einer Küche und meine Frau nahm ich gleich mit, damit sie in meiner Nähe war. Quasi als Support für mich.
Als nächstes die Zutaten „einsammeln“. Also nochmals das Rezept lesen. Die Rote Beete waren schnell gefunden und ich musste einfach erst einmal Wasser heiß machen. Das bedeutete aber keine Pause, denn in dieser Zeit war jetzt der Flan dran. Wieder einige Sachen dafür einsammeln.
Ich hatte keine Ahnung wie man einen Flan macht. Das Wasser war heiß und jetzt erst mal 45 Minuten die Rote Beete kochen lassen. Streng nach Rezept bereitete ich den Flan vor (ich weiß gar nicht mehr wie oft ich das Rezept gelesen habe). Unter anderem 2 Eier und ein Eigelb. Die 45 Minuten vergingen wie im Flug, aber ich schaffte es in dieser Zeit den Flan vorzubereiten und die Muffins-Form mit Butter auszureiben. Den Backofen hatte ich schon vorbereitet und dann den Flan hinein.
Hin und wieder konnte ich auch einen Blick auf die anderen Köchinnen und Köche werfen.
In den Backofen kam auch die Quiche meiner Frau.
Jetzt war zu einem noch ein „Dressing“ mit Honig vorzubereiten und zum anderen die rote Beete zu schälen und in dünne Scheiben zu schneiden. Es war heiß und rot. Die Lehrerin von der VHS und meine Frau unterstützen mich jetzt tatkräftig. Nach Rezept war ich jetzt fertig und das Eigelb war noch übrig. Ich studierte nochmals das Rezept und fand in den Arbeitsschritten keine Stelle, bei der das Eigelb erwähnt wurde. Ich rief die Lehrerin zu Hilfe. Sie deutete auf eine Stelle: Dort stand die Eier zerschlagen. Ich hatte das so gelesen, dass hier nur die beiden Eier gemeint sind. Doch auch das Eigelb hätte hier hinzugehört. Tja leider zu spät. Die Folge war, dass der Flan in den Muffinformen nicht so ganz aufging.
Das ganze richtete ich jetzt auf verschiedenen Platten an. Ich hatte zuvor nie abgeschmeckt oder probiert. Alles ganz starr nach Rezept zubereitet.
Die Quiche meiner Frau war auch fertig und sah gut aus.
Jeder stellte jetzt sein Gericht auf den Tisch und es ging an das gemeinsame Essen.
11 Gänge hatten wir jetzt vor uns. Zu unserem Erstaunen war alles sehr gut gelungen und schmeckte.
Hier einige Bilder der verschiedenen Gerichte.
Danach ging es noch zu einem Absacker in das Hotel Schwanenbräu, in dem wir am Nachmittag bereits eingecheckt hatten.
Zwei frische Pils nach dem Kochen und Essen taten uns richtig gut (die einzige Flasche Wein hatten wir während dem Kochen schon getrunken und waren seitdem auf dem Trockenen).
Das Rezept mit dem Carpaccio hat meine Frau zu Hause nochmals nachgekocht und noch einige Bilder davon gemacht. Diese sind hier zu sehen.
Dieser Bericht entstand im Rahmen einer Pressereise Fränkische Schweiz. Sehr vielen Dank an Fr. Schneider von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz und Frau Waxenberger von BPRC für das interessante Programm und die hervorragende Organisation. Ebenso ein Dankeschön an das Hotel Schwanenbräu.
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