Für ein verlängertes Wochenende bin ich im Piemont Unterwegs. Mit Piemont verbinde ich Kultur, Kulinarik und Wein. Das Piemont gilt als Heimat der guten Küche und der besten Weine des Landes. Natürlich denke ich bei den Städten als erstes an Turin. Bei dieser Reise werde ich Piemont auch von einer neuen Seite Kennenlernen. Ich werde mit dem E-Bike in der Provinz Cuneo unterwegs sein. Natürlich nicht in der ganzen Provinz, sondern in Teilen. Auf mich wartet Alba, die Landschaft Langhe, Cuneo und die Landschaft um das Grana-Tal. Ich bin gespannt, was mich bei den Outdoor-Aktivitäten im Piemont erwartet. Ich habe mich auch gefragt, ob ich dabei die Piemont Kirsche entdecken werde.
Inhaltsverzeichnis
Alba Piemont – Sehenswürdigkeiten und Tipps
Zuerst führt es mich nach Alba. Mit Alba verbinde ich Trüffel. Besonders bekannt ist der weiße Trüffel von Alba. In Alba leben etwas über 30.000 Menschen und die Stadt liegt 50 km südlich von Turin. Die Geschichte von Alba fängt im 6. bis 3. Jahrtausend v. Chr. an. Die Ligurer kamen um 173 v. Chr. und damit wurde dies ein Teil des römischen Reichs. Der Name damals war Alba Pompeia.
Rundgang durch Alba
Meinen Rundgang durch Alba starte ich beim Dom. Der Dom stammt aus dem 15. Jahrhundert. Vor dem Dom befindet sich ein schöner Platz, der von alten Häusern umgeben ist.
Danach zieht es mich in die Gassen, die beim Dom beginnen. Ich liebe diese Gassen in Italien sehr.
Und wenn man einfach so losgeht, entdeckt man oftmals die schönsten Sachen. Ich komme an einem Friseursalon vorbei und mache einen Schnappschuss.
Alba besitzt einige Geschlechtertüme wie ich sie aus San Gimignano kenne. Die Geschlechtertürme sind der Ausdruck von Reichtum. Schön finde ich es, wie man hier in den Gassen sitzen kann. Viele genießen ein Glas Rotwein. So schön kann das Leben in Alba am Abend sein.
Die Sonne steht schon recht tief als ich den Torre Astesiano erreiche. Woraufhin ich mich beeile, damit ich noch gute Bilder machen kann.
Direkt gegenüber befindet sich die Kirche Giovanni Battista. Die Kirche ist Johannes dem Täufer geweiht.
Ich erreiche den Platz Cortile della Maddalena. Auf diesem Platz werden im Oktober und November die gefundenen Trüffel verkauft. Bevor die täglich gefundene Trüffel verkauft werden, werden diese auf Qualität geprüft. Auf Basis der Qualität wird der Preis festgelegt. An den Ständen kann der frische Trüffel gekauft werden.
Aber leider bin ich einen Monat zu früh in Alba. So kann ich nur in einem Schaufenster die beiden Trüffelhunde bei der Suche sehen. Ich werde wohl nochmals nach Alba im Oktober reisen müssen.
Zwar verabschiedet sich die Sonne und das Tageslicht, jedoch kann ich damit zum Essen gehen. Solange das Licht gut war, konnte ich einige Eindrücke sammeln.
Essen in Alba – Enoclub
Das Restaurant Enoclub liegt im Herzen von Alba. Beim Betreten fällt mein Blick auf diese Wand mit den Weinflaschen. Das sieht schon einmal sehr einladend aus.
Danach geht es aber zum Essen für mich ein Stockwerk nach unten. Ich staune nicht schlecht, als ich mich in dem alten unterirdischen Keller befindet. Die Atmosphäre ist wunderschön.
Das Restaurant Enoclub pflegt die traditionelle Küche der Region Langhe. Der Küchenchef Marco Serra verwendet ausschließlich Produkte aus der Region. Ich bekomme ein typisches Menü aus der Region mit verschiedenen Gängen. Obwohl ich einen Monat zu früh in Alba bin, kann ich zum Auftakt gleich einmal den weißen Trüffel probieren.
Neben mir an der Wand entdecke ich was ganz besonderes: Eine Flasche Rotwein und auf dem Etikett ist Michael Schumacher abgebildet.
Das Menü war sehr gut und wie in Italien üblich muss man einige Zeit dafür einplanen. Danach geht es zurück in das Hotel.
Übernachten in Langhe und Alba – Relais Montemario
In und um Alba gibt es zahlreiche Hotels. Ebenso bieten sich einige Agriturismo für einen Aufenthalt an. Ich bin etwas außerhalb von Alba im Relais Montemario. Das Hotel liegt etwas oberhalb und bietet eine schöne Aussicht auf die Haselnussbäume.
Ich habe ein Zimmer im Erdgeschoss. Von der Tür aus kann ich direkt nach draußen gehen und befinde mich dann sofort vor dem Schwimmbad.
Zuerst schaue ich mir einmal das Schwimmbad an. Die Konstruktion aus Holz gefällt mir sehr. Das Schwimmbecken ist schön groß. Das lädt zu einer Runde Schwimmen ein.
Es ist herrlich warm und danach kann ich auch auf den Liegen Platz nehmen.
In einem extra Gebäude befindet sich das Restaurant. Im Restaurant wird auch Morgens das Frühstück serviert. Unheimlich lecker war der Haselnuss-Aufstrich. Der Geschmack war so intensiv.
Bei den warmen Temperaturen habe ich Durst und bestelle ein Bier. Ich staune nicht schlecht als ich nicht nur das Bier serviert bekomme, sondern auch noch Grissini, Oliven, Salami und Käse.
Einerseits wäre ich noch sehr gerne hier geblieben, jedoch möchte ich die Region Langhe erkunden.
Langhe – Faszinierende Landschaft im Piemont
Langhe ist eine faszinierende Landschaft in Piemont. Die Landschaft ist geprägt von Hügeln und kleinen Ortschaften. Nicht nur Weinberge sind hier anzutreffen sondern auch sehr viele Haselnussbäume. Langhe (piemontesisch Langa) teilt sich in die Gebiete Bassa Langa und Alta Langa. Bassa Langhe zeichnet sich durch sanfte Hügel aus, auf denen vor allem Wein angebaut wird. Im Alta Langha befinden sich höhere Hügel und das Klima ist rauer. Hier werden Haselnüsse angebaut.
Alta Langhe – Tour mit dem E-Bike
Am nächsten Morgen wartet schon das E-Bike auf mich. Damit werde ich eine Tour durch Alta Langhe unternehmen. Ich bin sehr gespannt, was ich heute alles entdecken werden Zudem bin ich gespannt, wie es mit dem E-Bike sein wird.
Nach einem kurzen Aufstieg erblicke ich von einem Hügel die Landschaft mit endlosen Weinbergen. Ich blicke hier nach Langhe Basso.
Von meinem ersten Stopp geht es den Hügel nach unten. Auf mich wartet ein Besuch un der Cascina Pistone.
Cascina Pistone – Schafe, Milch und Käse
In der Cascina Pistone werde ich alles rund um die Herstellung von Rohmilchkäse erfahren. Zum Ausruhen bietet sich diese Hängematte an. Zuvor jedoch mache ich erst einmal einen Rundgang.
Der Besitzer ist ein wirklich sehr interessanter Mensch. Er hat sich entschlossen, nach alten Methoden Rohmilch-Schafskäse zu produzieren. Er begann 1996 mit sechs Schafen. In der Küche startete er mit den ersten Versuchen. Die Herstellung nach Familientradition wurde unter den einheimischen Bauern von Generation zu Generation weitergegeben. Früher wurde der Käse nur zum eigenen Verzehr oder zu besonderen Anlässen hergestellt. Zur Zeit produziert er von März bis Oktober Käse.
Statt in der Küche wird der Rohmilch-Schafskäse in einem extra Raum hergestellt. Die Verarbeitung erfolgt durch Rohmilch. So kommt der eigentlich Geschmack zur Geltung. Je nachdem können im Käse die verschiedenen Kräuter und Blumen der Langa-Wiesen herausgeschmeckt werden. Zuerst wird die Milch auf 35 Grad erwärmt. Danach ruht der Käse, bevor er in eine Form gegossen wird. Nach einem Tag kann der Käse als Frischkäse gegessen werden. Der Käse kann bis zu 40 Tage reifen und wird immer wieder gewendet. In dieser Zeit lagert der Käse in einem Raum mit natürlichen Temperaturen. Durch Öffnen und Schließen der Fenster wird die Temperatur konstant gehalten.
Im Stall neben dem Bauernhaus werden die Schafe gehalten. Die Scheune bietet Platz für bis zu 50 Schafe. Die Schafe sind von der Langhe-Rasse und werden von Hand 2 Mal am Tag gemolken. Die Schafe der Langhe-Rasse sind leider vom Aussterben bedroht. Im Sommer grasen sie am Hügel mit frischen Gras und im restlichen Jahr nehmen sie das Heu im Stall zu sich.
Verkostung von Rohmilch-Schafskäse
Nachdem ich mir alles Ansehen und die Theorie Kennenlernen konnte, führt mein Weg zu dieser Hütte.
Stolz präsentiert der Besitzer seinen eigenen Rohmilch-Schafskäse. Ich kann verschiedene Reifegrade probieren. Vom ganz frischen Käse bis hin zu länger gereiften Käse. Es ist sehr erstaunlich wie sich der Geschmack mit der Reifung verändert.
Der Besitzer stellt nicht nur Käse her sondern ist auch Trüffeljäger (Trifualo). In diesem Bereich der Langhe gibt es drei verschiedene Arten von Trüffel: Sommerlicher, schwarzer Trüffel, Scorzone (winterlicher, süßer, schwarzer Trüffel) und weißer Trüffel. Stolz zeigt er mir die Babies von seinen Trüffelhunden. Eines Tages werden sie auch auf Trüffelsuche gehen.
Das Cascina Pistone kann für eine Verköstigung besucht werden. Die Anschrift lautet Via Alba 14, 12050 Borgomale.
Nachdem die Fahrt zur Verköstigung vom Käse sehr angenehm war, folgt nun eine Fahrt mit dem E-Bike bergauf. Da lerne ich schon die Vorzüge des E-Bikes kennen. Ich wähle etwas mehr Unterstützung und schon geht es relativ leicht bergan. In Alta Langhe wachsen sehr viele Haselnussbäume. Die Piemont-Kirsche ist eine Erfindung der Firma Ferrero, die ihren Stammsitz im Piemont hat. Ferrero wurde 1946 in Alba gegründet. Statt dessen hätten sie besser die Piemont-Haselnuss für ihre Nougatmasse für das Marketing erfunden.
Nach einem längeren Aufstieg erreiche ich Bossolasco. Der kleine Ort liegt wunderschön auf einem Hügel und bietet Sicht auf Hügel mit Haselnussbäumen.
Im Restaurant Alte Lange werde ich erfahren, dass man mit Haselnüssen nicht nur Nougat und Nutella herstellen kann, sondern auch in einem Menü kreativ einsetzen kann. Zu Beginn erhalte ich drei verschiedene Haselnüsse zum Testen. Die Haselnüsse stammen aus verschiedenen Ländern. Zuerst soll ich sie etwas in der Hand reiben, dann riechen und anschließend probieren. Mein Urteil ist eindeutig: Die Haselnuss aus dem Piemont hat den besten und intensivsten Geschmack.
Tonda gentile, wird die Haselnuss im Piemont genannt. Das heißt das sanfte Runde. Mich erwarten 3 verschiedene Gerichte mit Haselnüssen, die mir sehr schmecken. Vor allem aber das Dessert ist sehr gut. Die Torta Gianduja ist eine Haselnusstorte, die üppig mit Nusscreme gefüllt ist.
Zum Verdauen ist es ganz gut, dass ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Zudem genieße ich den restlichen Tag im Relais Montemario in Alba.
Bassa Langhe – Wein, Kulinarik und ein Kastell
Nachdem ich zuvor in Alta Langhe unterwegs war, möchte ich heute Bassa Langhe erkunden. Mit diesem Gebiet verbinde ich vor allem die Landschaft mit den Weinbergen, die zum UNSECO Weltkulturerbe gehören. Vor allem aber verbinde ich damit Barolo und dorthin zieht es mich auch zuerst.
Barolo – Weinberge mit Nebbilo-Trauben
Barolo habe ich bisher noch nie besucht. In Montalcino, dem anderen berühmten Weinort war ich schon einmal. Mein Herz schlägt spürbar höher, also ich an einem Weinberg stehe und die berühmten Trauben für den Barolo sehe.
In Basso Langhe im Piemont wächst die rote Nebbiolo-Traube. Aus dieser wird der kraftvolle, vollmundige Barolo und der fruchtige Barbaresco hergestellt. Der Barolo wird zu 100 Prozent Nebbiolo-Trauben hergestellt.
Immer wieder eröffnen sich für mich neue Blicke auf das herrliche Weinanbaugebiet.
Auf dem Hügel gegenüber kann ich schon mein nächstes Ziel sehen.
La Morra – Beste Weine der Region
Für eine Weinprobe zieht es mich La Morra. Von hier kommen einige der besten Weine der Region. Neben Barolo ist auch der Dolcetto d’Alba sehr bekannt. Zuerst gehe ich erst einmal durch diesen kleinen Ort und erreiche den Piazza Castello.
Oben angekommen empfängt mich diese Skulptur.
Vom Piazza Castello blicke ich auf den Glockenturm von La Morra.
Ich gehe durch die Ortschaft nach unten und komme an der Kirche San Sebastiano vorbei.
Das Highlight in La Morra ist für mich zweifelsohne der weite Blick über das gesamte Weinanbaugebiet. Es ist leider am Nachmittag und die Sicht ist etwas diesig. Der Blick muss morgens oder abends sehr schön sein.
Mich fasziniert trotzdem der Blick auf die verschiedenen Hügel mit den Reben. Eine sehr interessante Struktur. Diese Landschaft gehört nicht umsonst zum UNSECO Weltkulturerbe.
Natürlich kann man in La Morra auch den berühmten Barolo kaufen. Es gibt einige schöne Weinhandlungen.
Weinprobe bei Marcarini in La Morra
In La Morra befindet sich das Weingut Marcarini. Die Familie Marcarini betreibt das Weingut in sechster Generation. Die Weinberge und die Trauben werden nach piemontesischer Tradition gepflegt. In einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert befinden sich die Weinkeller der Poderi Marcarini. Ich kann mich im Weinkeller umsehen. Der Barolo muss mindestens 18 Monate im Fass reifen. Die Fässer sind aus slowenischer Eiche. Die gesamte Lagerzeit muss mindestens 38 Monate betragen.
Nachdem ich den Weinkeller besichtigt habe, bin ich auf die Weinprobe gespannt. Für die Weinprobe stehen schon die Gläser bereit. Dazu gibt es auch noch Grissini, Schinken und Käse.
Für die Weinprobe stehen drei Weine bereit: Barbera d’Alba aus dem Jahr 2017, Nebbiolo aus dem Jahr 2017 und Barolo Brunate aus dem Jahr 2015.
Jeder Wein wird extra vorgestellt und präsentiert. So erfahre ich zu jedem Wein seine Geschichte und einige Besonderheiten. Der Nebbiolo gefällt mir schon sehr gut, doch der Barolo ist einfach die Krönung. Der Barbera kann mit diesen beiden Weinen nicht mithalten.
Preislich spielt der Barolo jedoch in einer eigenen Klasse. Wer nicht so viel Geld für einen Barolo ausgeben möchte, für den bietet sich der Nebbilo eine sehr guter Ersatz. Geschmacklich ist der Nebbiolo fast dem Barolo gleichwertig. Ähnliches gilt beim Brunello di Montalcino. Hier bietet sich auch als Alternative der Rosso di Montalcino an.
Castello Cavour in Langhe
Nach der Weinprobe erwartet mich noch Kultur in Langhe. Das Schloss von Grinzane Cavour ist eine Festung in Grinzane. Grinzane liegt nur wenige Kilometer von La Morra entfernt. Die Festung stammt aus dem 13. Jahrhundert. Seit 2014 gehört das Schloss zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Schloss hat einen rechteckigen Grundriss. Besonders markant ist der große Turm, welcher der älteste Teil der Festung ist.
In dem Schloss befindet sich auch die Cavour Regional Enoteca, die 1967 gegründet wurde. Hier sollen die Weine der berühmten Region Langhe präsentiert werden. Insbesondere sind dies Barbaresco und Barolo. Falls man plötzlich Appetit hat so ist man hier auch gut aufgehoben. Es befindet sich zusätzlich das Restaurant Marc Lanteri Al Castello in dem Schloss, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist.
Osteria della Rosa Rossa in Cherasco – Essen in Bassa Langhe
Danach ist es einmal wieder Zeit für Kulinarik. Mein Weg führt mich in die Osteria dell Rosa Rossa in Cherasco. Das Schild am Eingang sieht schon einmal sehr schön aus.
Nicht nur das Schild außen ist sehr schön, sondern innen ist es auch sehr gemütlich. Zudem ist die Inhaberin sehr freundlich und fragt nach den Wünschen.
Und mir fällt diese Sitzgelegenheit ins Auge. Ist das nicht wunderschön und originell?
Mein Platzset am Tisch besteht aus einem Teil von einem Weinfass.
Wie zuvor erwartet mich auch hier ein mehrgängiges Menü. Nacheinander stehen fritierte Zucchiniblüten, Ei mit weißen Trüffel und Risotto vor mir. Obwohl ich den Hauptgang auch gern probieren möchte, muss ich passen. Soviel kann ich nicht essen. Das Dessert und einen Kaffee nehme ich dann noch.
Danach führt mich der Weg weiter nach Cuneo.
Cuneo
Cuneo ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Cuneo im Piemont. Im Touristenbüro kann ich mir einen Überblick über die Stadt holen und einige Informationen mitnehmen. Knapp über 50.000 Einwohner leben in Cuneo. Cuneo liegt eingerahmt zwischen zwei Flüssen, die hier ineinander münden.
Die Altstadt von Cuneo gefällt mir sehr. Der Piazza Galimberti beeindruckt mich mit seiner Größe.
Am Piazza Galimberti fängt die Via Roma an. Eine lange Fußgängerzone, mit vielen Geschäften, Hotels und Bars. Abends ist bei den sommerlichen Temperaturen viel los. Anstatt direkt ins Bett zu gehen, mache ich zuvor noch einen Abstecher in eine Bar. So kann ich das italienische Leben genießen.
Cuneo kann aber auch an einigen Ecken modern. Es ist eine interessante Mischung.
Übernachten in Cuneo – Hotel Palazzo Lovera
Das Hotel Palazzo Lovera liegt in der Via Roma und damit direkt in der Fußgängerzone. Das ist sehr gut gelegen, wenn man Abends noch was Trinken gehen möchte. Das Boutique-Hotel bietet verschiedene Zimmer. Wenn man es lieber ruhiger mag, sollte man nach einem Zimmer fragen, das nicht zur Via Roma ist. Das könnte Nachts etwas lauter sein.
Das Frühstück Morgens ist sehr ansprechend und bietet eine gute Auswahl.
Filatoio di Caraglio – Museum für Seidenweberei
In dem Ort Caraglio bei Cuneo befindet sich eine ehemalige Seidenweberei. Es sieht aus wie eine Burg. Und sie nennt sich rot, was sie nicht ist. Von außen sieht das Gebäude wie eine noble Residenz aus, jedoch ist sie das nicht. Darin wurde hart gearbeitet.
In früheren Zeiten war das Piemont ein Zentrum für die Herstellung von Seide. In dem Museum kann ich die alten Maschinen bestaunen.
Es gib einen sehr guten Eindruck, wie früher Seide hergestellt wurde. Im Museum werden die einzelne Schritte bei der Produktion gezeigt. Das Museum gehört zur Industriearchäologie im Piemont. In Como wird noch Seide hergestellt. Ebenso noch in Lyon in Frankreich.
Valle Grana – Käse und Bergetappe mit dem E-Bike
Ich verlasse hierfür die Region Langhe und mein Weg führt in Richtung der französischen Seealpen. Für mich wird es im Valle Grana wieder sportlich. Eine Tour mit dem E-Bike wartet auf mich. Das Valle Grana startet 25 Kilometer westlich von Cuneo.
Käsespezialität Castelmagno
Zuerst kann ich jedoch im Chalet La Meiro in Chiappa einen Stopp einlegen und die Herstellung von Käse ansehen. Die Herstellung von Käse aus Schafen habe ich schon gesehen.
Bei der Besichtigung kann ich sehen, wie aus der Kuhmilch Käse hergestellt wird. Der Käse mit dem Namen Castlemagno wird aus Kuhmilch mit etwas Schafs- und Ziegenkäse hergestellt. Es ist ein halbfetter Käse. In dem Bild rechts unten ist der Käse nach einem Tag zu sehen, nachdem er aus der Form genommen wurde. Die Verarbeitung dauert 6 Tage.
Zur Reifung kommt der Castelmagno anschließend in Grotten oder Lagerräumen, die einer Grotte ähnlich sind. Hier reift der Käse normalerweise 2 bis 5 Monate. Es gibt übrigens sogenannten Sommer- und Winterkäse. Je nachdem, ob die Kühe im Sommer auf der Weide gefressen haben oder zur anderen Jahreszeit Heu im Stall. So soll dadurch der Geschmack unterschiedlich sein.
Je länger der Käse reift, desto pikanter wird dieser. Dieser Käselaib sieht für mich eher aus wie ein Stück Lehm oder Brot. Nur Käse aus den Gemeinden Castelmgano, Monterosse Gran und Pradleves in der Provinz Cuneo dürfen den Namen Castelmagno tragen.
Ich bekomme anschließend die Möglichkeit, Käse in verschiedenen Reifegraden zu probieren. Auch hier gilt: Je länger der Käse gereift ist, umso kräftiger und intensiver ist der Geschmack.
Das Chalet ist sehr schön eingerichtet und auf mich wartet dort auch noch ein Essen.
Zur Vorspeise erhalte ich russische Eier, die mit rote Beete gefärbt wurden. Auf dem Teller befindet sich noch ein frischer Käse und Vitello Tonnato. Das Vitello Tonnato schmeckt mir sehr gut.
Nachdem ich auch die Hauptspeise und das Dessert hinter mir habe, bin ich gut gestärkt für die bevorstehende Tour mit dem Fahrrad im Valle Grano.
Colle Fauniera – Alpenetappe mit dem E-Bike
Wieder wartet ein E-Bike auf mich. Das erleichtert mir die bevorstehende Tour sehr. Hinten ist mein Ziel zu sehen. Es ist schon recht dunstig und Wolken ziehen auf.
Zwischenstopp in der Kirche Santurio Magno
Kurz hinter Chiappi und nur wenige Kehren beraguf, mache ich einen Stopp bei der Kirche Santurio Magno. Die Wallfahrtskirche liegt auf 1.760 Meter Höhe. Mit dem Bau der Kirche wurde im 15. Jahrhundert begonnen.
Ein Stopp lohnt sich da zudem im Innern der Kirche sich eine weitere Kapelle mit einem Deckengemälde befindet. Es zeigt Szenen aus dem Leben von Jesus Christus.
Bergetappe zum Colle Fauniera
Bevor es weiter geht, fülle ich an einer Quelle meine Flasche mit frischen Wasser. Danach geht es weiter die Passtrasse entlang. Die Straße hat eine Steigung von 10 Prozent. Hierfür ist das E-Bike sehr hilfreich. Gerade dann, wenn man wie ich für solche Steigungen nicht trainiert hat.
Von der Straße habe ich einen schönen Blick zuück auf das Valle Grano und die Ortschaft Chiappi.
Leider zieht es immer mehr zu und die Passstraße führt langsam in die tief hängenden Wolken. Außer der Straße kann ich teilweise nichts von der Landschaft sehen.
Ich bin richtig stolz als ich die Passhöhe auf dem Colle Fauniera erreiche. Zumal ich mich auf 2.481 Meter Höhe befinde. Mit dem E-Bike hat das richtig Spaß gemacht. Würde ich der Straße weiter folgen, dann würde ich nach Frankreich fahren. Auf der Passhöhe befindet sich ein Denkmal der Radsportlegende Marco Pantani. Er hat damals an diesem Pass attackiert und den Grundstein für seinen Sieg beim Giro Italia gelegt.
Zwischenstopp im Rifugio Fauniera
Nachdem ich eine Weile auf der Passhöhe verweilt habe, fahre ich die gleiche Strecke wieder zurück. Durch den Nebel ist es recht frisch bei der Abfahrt. Beim Rifugio Fauniera liegen die Kühe und Bullen neben der Strasse. Ich lege einen Stopp im Rifugio Fauniera ein.
Im Rifugio Fauniera erwartet mich ein frisches Bier, Focaccia und Lardo Schinken. Zwar gibt es bei meiner Tour genügend zu Essen, jedoch muss ich hier einfach zugreifen. Das frisch gezapfte Bier schmeckt nach der Bergetappe hervorragend. Und zudem gehören Focaccia und Lardo Schinken zu meinen Favoriten.
Danach geht es weiter durch den Nebel zurück nach Chiappi. Währenddessen wartet schon das nächste Essen auf mich.
Essen im Valle Grano – Relais La Font
In Chiappi bin ich froh, das sich im Relais La Font zuerst eine warme Dusche nehmen kann. So wird mir schnell wieder warm. Auf mich wartet ein weiteres Menü. Neben dem Dolcetto stehen schon die Soßen für das Vitello Tonnato bereit.
Verschiedene Speisen warten auf mich und irgendwie bekomme ich dann doch immer wieder Appetit. Die Sardellen schmecken mir sehr gut. Das Vitello Tonnato probiere ich auch mit den beiden Soßen. Und eine Spezialität der Region sind die Ravioles. Jedoch leider werden die handgemachten Ravioles kaum noch zubereitet. Sie schmecken mir sehr gut.
Dieser Abend ist für mich ein sehr schöner Abschluss zu meiner Reise durch das Piemont. Während der Rückfahrt in das Hotel, denke ich an die schönen Tage mit viel Genuss im Piemont. Wann werde ich wohl das nächste Mal im Piemont sein.
Informationen und Tipps zu Piemont und Provinz Cuneo
- Die Provinz Piemont wird von vielen Urlaubern und Reisenden links liegen gelassen. Viele fahren in die Toskana oder an die Adria. Dabei hat das Piemont so viel zu bieten an Sehenswürdigkeiten, Kultur, Genuss und Outdoor-Aktivitäten.
- Natürlich ist Turin die Hauptstadt. Dort befinden sich raffinierte Architektur mit schönen Barockbauten, Plätzen und Arkaden. Jedoch lohnt sich in meinen Augen auch ein Aufenthalt in der Region Langhe mit der Mischung aus Kulinarik, Wein und Freizeitaktivitäten.
- In der Region Langhe bieten sich Touren per Fahrrad oder E-Bike an. Zudem kann man natürlich auch Wandern.
- Mir hat besonders die Kombination aus Kulinarik und Erkundung per E-Bike gefallen.
- An die Weinprobe mit dem Barolo denke ich gerne zurück.
- Ein Besuch im Cascina Pistone mit einer Käseprobe kann ich sehr empfehlen.
Fragen und Antworten zu Piemont und Provinz Cuneo
- Wo liegt das Piemont?
- Das Piemont liegt im Nordwesten von Italien. Es grenz an die Schweiz und Frankreich. Im Süden reicht das Piemont bis fast an das Mittelmeer. Bekannt im Piemont ist der Lago Maggiore.
- Wie komme ich am Besten in das Piemont?
- Per Flugzeug bietet sich der Flughafen von Turin an. Alternativ auch Mailand.
- Per Auto über den Gotthardpass oder San Bernardino nach Mailand und von dort Richtung Turin.
- Per Zug gibt es Verbindungen durch die Schweiz oder auch Österreich.
- Wie ist das Wetter in Piemont?
- Von Mai bis Ende September ist eine gute Reisezeit. Bei meinem Aufenthalt im September war es sommerlich warm. Im Winter kann man bei Sestriere auch gut den Wintersport genießen.
- Wo kann im Piemont übernachten?
- Es gibt Hotel und Pensionen in verschiedenen Kategorien.
- Sehr interessant kann auch ein Agritourismo sein.
- Was kostet Trüffel?
- Im Oktober/November 2019 lag der Preis bei 3,75 Euro pro Gramm.
- Ein Stück weißer Trüffel wurde für 120.000 Euro versteigert. Dies ist für einen guten Zweck.
- Wo kann ich Barolo kaufen
- In jeder guten Weinhandlung kannst du Barolo kaufen.
- Sogar bei Aldi und Lidl gib es gelegentlich Angebote.
- Wo kommt die Piemont-Kirsche her?
- Die Piemont-Kirsche ist ein Märchen und existiert nur in der Werbung. Stattdessen solltest du unbedingt Haselnüsse probieren.
Hotels im Piemont kannst du auch direkt bei booking.com* buchen:
Booking.com
Zu der Reise wurde ich vom Tourismo Langhe Monferrato Roero und Cuneo eingeladen.
Meine Meinung und Bericht wurden in keinerlei Weise beeinflusst.
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Was für ein toller Artikel über das Piemont und seine kulinarischen Spezialitäten! Der passt perfekt zu meinem aktuellen Blogbeitrag über die Spezialitäten aus Turin. Vielleicht magst Du mal reinlesen: https://travelsanne.de/turin-italien-20-geheimtipps-spezialitaeten-fuer-geniesser/
Liebe Grüße von Sanne
Hallo Sanne,
danke dir. Italien ist schon allein wegen seine kulinarischen Spezialitäten ein Reise wert. Werde mir deinen Beitrag auch ansehen.
Liebe Grüße
Thomas
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