Sehenswürdigkeiten in Mantua: Paläste, Plätze und Kirchen

Mantua ist eine Stadt in der Lombardei in Italien. Die Sehenswürdigkeiten in Mantua sind Kirchen, Paläste, Straßen und Plätze. Alle Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Altstadt. Die Altstadt von Mantua gehört seit 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Jahr 2016 wurde Mantua zur Hauptstadt der italienischen Kultur ausgezeichnet. Der italienische Name ist Mantova.

Mantua bietet auf kleinem Raum eine hohe kulturelle Vielfalt. In der Stadt lässt sich sehr viel rund um Architektur, Geschichte und Kunstwerke der Renaissance entdecken.

Wir starten direkt nach der Ankunft mit der Entdeckung der Altstadt. Ich zeige dir, was wir an einem Nachmittag alles in Mantua entdeckt haben.

Piazza Sordello

Neben der Piazza delle Erbe ist der Piazza Sordello ein weiterer bedeutender Platz in Mantua. Es ist der größte Platz in Mantua. Der Platz ist von prächtigen Palästen wie dem Palazzo Ducale und dem Palazzo Bonacolsi umgeben.

Am Ende der Piazza Sordello befindet sich der Dom von Mantua und auf der rechten Seite der Palazzo Ducale. Der Piazza ist damit auch ein idealer Ausgangspunkt für die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in Mantua.

Dom von Mantua – Cattedrale di S.Pietro

Der Dom von Mantua stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde auf einer älteren Kirche errichtet.

Durch die verschiedenen Stile erzählt der Dom zugleich die Geschichte der Stadt: die Mauern von spätgotischen Kapellen, der neoklassische Glockenturm, die spätgotische Längsseite und die neoklassische Fassade aus Marmor von Carrara.

Palazzo Ducale

Gegenüber vom Dom auf der Piazza Sordello liegt der prächtige Palazzo Ducale. Der Palazzo Ducale ist nicht ein einziges Haus, sondern ein Gebäudekomplex aus dem 14. bis 17. Jahrhundert. Es war der Herrschaftssitz der Familie der Gonzaga. Die Gebäude sind durch Korridore verbunden. Im Innern befinden sich Gärten und Höfe.

Castel San Giorgio – Schloss von Mantua

Kaum zu glauben aber das Castel San Giorgio ist ein Teil des Palazzo Ducale. Durch einen der Gänge erreichen wir das Castel und stehen in einem Innenhof. Es ist ein Palazzo, Schloss und Kastell

In diesem Teil der Anlage deutet nichts darauf hin, dass das Castello di San Giorgio eine Niederungsburg darstellt und zu den bedeutendsten militärischen Anlagen des Spätmittelalters in Oberitalien zählt.

Der Innenhof gefällt mir sehr gut. Von seinen Dimensionen nicht leicht in einem Bild einzufangen.

Der Gebäudekomplex diente über lange Jahre als Festung, Gefängnis und Adelssitz.

Die Gebäude machen auf mich einen Eindruck wie eine Filmkulisse.

Am Ende stehen wir vor dem tatsächlichen Kastell. Das Kastell hat einen quadratischen Grundriss mit vier Türmen an den Ecken. Das Kastell ist von einem Wassergraben umgeben. Die Burg war als Schutzbau vor Feinden gedacht.

Das Castello hat sicher viele Geschichten zu erzählen.

Piazza delle Erbe

An der Piazza delle Erbe befindet sich das alte Rathaus. Der Platz war ursprünglich das Handelszentrum der Stadt. Heute werden hier Obst- und Gemüsemarkt abgehalten. Der Platz ist das pulsierende Herz von Mantua.

Palazzo della Ragione und Rotanda di San Lorenzo

Auf dem Piazzo delle Erbe befindet sich der Palazzo della Ragione mit dem Uhrturm. Der Uhrturm ist ein Renaissance-Bauwerk aus dem Jahr 1743. Das Highlight ist die astronomische Uhr. Die Uhr zeigt die Stunden der Astrologen und Planeten an.

Die Rotanda di San Lorenzo ist die älteste Kirche in Mantua. Neben dem Palazzo della Ragione übersieht man die Rotanda di San Lorenzo fast. Die Kirche liegt 1,5 Meter unterhalb des Platzes. Die Kirche wurde 1082 gebaut. Das Vorbild für den Bau der Kirche war die Kirche des heiligen Grabs von Jerusalem.

Die Rotanda di San Lorenzo enthält Reste byzantinischer Herkunft. Mich beeindruckt der zweistöckige runde Innenraum mit der Empore.

Unweit entfernt befindet sich die Basilica di Sant’ Andrea.

Basilica di Sant’ Andrea – Sehenswürdigkeiten in Mantua

Die Basilica di Sant’ Andrea wurde von Leon Battista Alberti entworfen. Es ist eine römisch-katholische Kirche in Mantua. Sie trägt den Titel Basilica Minor. Wir nähern uns dem monumentalen Bau von der Seite. Die Monumentalwirkung war von Alberti gewollt. Er orientierte sich hierzu an den Vorbildern der antiken Baukunst.

Mit dem Bau wurde 1472 gestartet. Die erste Bauphase dauerte bis 1494. Die Kirche wurde 1514 fertiggestellt. Alberti erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Die Tambourkuppel entstand erst im 18. Jahrhundert durch Flippo Juvarra.

Wir umkreisen die Basilica di Sant’ Andrea und stehen anschließend vor der Fassade mit dem Eingang. Die Fassade erinnert an eine antike Tempelfront statt der sonst üblichen Säulen.

Nach dem Betreten der Kirche bestaune ich die prächtige Innenarchitektur. Der Innenraum besteht aus einem einzigen großen Kirchenschiff, das 103 Meter lang, 19 Meter breit und 28 Meter hoch ist. An den Seiten befinden sich Kapellen.

Haus des Kaumannes – Rigoletto

Verdi sollte die Musik zu dem Schauspiel Triboulet komponieren. Diese Aufführung wurde verboten und nach Mantua verlegt. Die Oper wurde in Rigoletto umbenannt. In dem Libretto der Oper von Verdi wird das Haus des Rigoletto erwähnt: ein Haus mit einem kleinen Hof, der von einer Mauer umgeben ist. In der Mauer ist eine Tür zur Straße angelegt. Oberhalb befindet sich eine Terrasse.

Palazzo Te

Ein weiteres Juwel soll der Palazzo Te sein. Dieser liegt jedoch am Rand der Stadt und haben wir bei unserem Rundgang nicht beucht. Die prachtvolle Villa diente als Ort für Feste und Erholung. Der Bau wurde von Giulio Romano, einem Schüler von Raffael, im Auftrag von Federico II. Gonzaga im 16. Jahrhundert entworfen. Die Villa ist ein Meisterwerk des Manierismus und die Innenräume sind mit Fresken und Dekorationen reich geschmückt. Besonders sehenswert ist die Sala dei Giganti, die die Titanomachie (den Kampf der Giganten gegen die Götter) in atemberaubenden Bildern darstellt.

Gassen und Kanäle

Neben Kirchen, Palästen und Plätzen entdecken wir auch einige schöne Gassen und dazu den ein oder anderen Kanal.

Tipps und Informationen zu Mantua

Einige Tipps und Informationen zu Mantua:

• Mantua hat knapp unter 50.000 Einwohner.
• Drei künstliche Seen umgeben sie Stadt. Diese Seen wurden im 12. Jahrhundert zur Verteidigung der Stadt angelegt.
• Nur wenige Touristen sind in Mantua anzutreffen.
• Die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt liegen dicht beieinander.
• Für die Besichtigung reicht ein halber Tag bis ein Tag.

Küche in Mantua

Die Küche von Mantua ist ländlich orientiert. Spezialitäten der Mantuanischen Küche sind

• Ravioli mit Kürbis gefüllt
• Risotto alla pilota
• Hecht mit Gemüsesauce
• Kapaun (Masthahn) alla Stefani
• Anello di Monaco
• Torta Sbrisolona

Und hierzu wird Lambrusco getrunken.

Wir haben in der Piccola Osteria Andes am Abend gegessen.

Anreise nach Mantua

Sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto ist Mantua sehr gut zu erreichen.

Mit dem Zug

Mantua ist sehr leicht mit dem Zug zu erreichen. Es verkehren stündlich Regionalzüge aus Verona (45 Minuten Fahrzeit), sowie zweistündlich aus Cremona (45 Minuten Fahrzeit) und Mailand (2 Stunden Fahrzeit). Von Deutschland am besten mit Umsteigen in Verona.

Mit dem Auto

Mit dem Auto erfolgt die Anreise über die Brennerautobahn. Mantua liegt zwischen Verona und Modena. Wir sind von Bologna angereist und am nächsten Tag über die Brennerautobahn nach Deutschland weitergefahren.

Ausflüge von Mantua

Von Mantua kannst du auch einige Ausflüge in die Umgebung unternehmen, die sich lohnen. Eine kleine Auswahl von mir:

Sabbioneta

Etwa 30 Kilometer von Mantua liegt Sabbioneta. Wie Mantua gehört Sabbioneta zum UNESCO Weltkulturerbe. In den Jahren 1554 bis 1571 wurde Sabbioneta als Idealstadt im Stil der Renaissance geplant und aufgebaut. Ein wunderbares Beispiel für die Stadtplanung und Architektur dieser Epoche. Die Stadt hat nur knapp über 4.000 Einwohner, gehört jedoch zu I borghi più bell d’Italia (Die schönsten Orte Italiens).

Parco del Mincio

Für Naturliebhaber ist der Parco del Mincio, ein Naturpark, der sich entlang des Flusses Mincio erstreckt, ideal. Der Park ist ein Paradies für Wanderer und Radfahrer und bietet zahlreiche Wege durch Feuchtgebiete, Wälder und Wiesen. Hier kannst du in Ruhe die Natur genießen, Vögel beobachten oder Bootstouren auf den Seen rund um Mantua unternehmen.

Verona

Verona kann ich dir ans Herz legen. Berühmt ist die Arena von Verona mit seinen Opernaufführungen. Oder auch durch den Balkon von Romeo und Julia. Jedoch findest du weit mehr Sehenswürdigkeiten in Verona.

Verona liegt sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug 45 Minuten entfernt. Ich empfehle dir den Zug, da die Altstadt von Verona eine verkehrsberuhigte Zone ist und du eine spezielle Erlaubnis benötigst-

Gardasee

Ähnlich weit entfernt, wie Verona ist das südliche Ufer vom Gardasee. Sirrmione bietet sich hierfür für einen Ausflug an. Eine großartige, kleine Stadt auf einer Halbinsel. Leider jedoch auch oftmals von Touristen überrannt. Du kannst den Ausflug zum Gardasee auch einfach zum Baden und Relaxen benutzen. Du kannst auch das Ost- oder Westufer erkunden.

Das Westufer ist weniger touristisch. Die Hänge der Berge fallen steil in den Gardasee. Wir waren in Riva del Garda und haben eine wunderschöne Wanderung auf der Pönale-Straße erlebt.

Fazit zu Mantua

Wir haben Mantua bei unserer Reise von Bologna zurück nach München als Zwischenstopp gewählt. Am Gardasee wollten wir nicht stoppen, sondern etwas anderes sehen. So viel unsere Wahl auf Mantua. Und wie so oft können solche spontanen Entscheidungen sehr positiv sein.

Wir dachten nur an einen Zwischenstopp, um die Heimfahrt zu verkürzen. Statt nur zu Übernachten entdeckten wir ein kleines Juwel. Die Altstadt ist sehr überschaubar und sehr gut zu Fuß zu erkunden. Die Sehenswürdigkeiten in Mantua haben uns positiv überrascht. Ein Stopp in Mantua lohnt sich und kann ich empfehlen.