Die Sehenswürdigkeiten in Guizhou bestehen aus Wasser in Form von Wasserfällen und Flüssen, vielen Hügeln durch die Karstlandschaft, ganz viel Grün durch Wälder und verschiedene Minderheiten. Die Farben von Guizhou sind für mich grün und türkisblau. Die Karstlandschaft im Süden von China gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Provinz Guizhou liegt im Südwesten von China. Guizhou grenzt an Sichuan, Chongqing, Yunnan, Guanxi und Hunan. Die Hauptstadt der Provinz ist Guiyang. Die Provinz war früher schwer zugänglich und sehr arm. Hierzu gibt es eine alte Weisheit zu Guizhou: “keine drei Fuß flachen Landes, keine drei Tage ohne Regen und keinen Menschen mit drei Yuan“. Ich habe mich vor der Reise über Guizhou informiert und freue mich sehr darauf.
Zuerst beginnt die Reise erst einmal mit einer längeren Zugfahrt. Das hat den Vorteil, dass ich den Jetlag dabei ausschlafen kann. Danach folgt eine erste Nacht in Guiyang, bevor es am nächsten Morgen losgeht.
Inhaltsverzeichnis
Huangguoshu – Viele Wasserfälle
Huangguoshu steht für ein ganzes Naturschutzgebiet und einen riesigen Wasserfall. Das Gebiet liegt in der Nähe der Stadt Anshun und 120 Kilometer von der Provinzhauptstadt Guiyang entfernt. Wir starten um 7:30 in Guiyang und nach knapp über 2 Stunden Fahrt erreichen wir den Eingang. Wir kaufen die Eintrittskarten für die Besichtigung und gehen danach zur Bushaltestelle. Das Gebiet ist so groß, dass es eine Busshuttle gibt. Dieser führt zu den 3 Sehenswürdigkeiten in Huangguoshu. Das Hauptelement ist das Wasser.
Doupotang-Wasserfall
Es ist wunderschön sonnig und die Temperatur liegt bei 30 Grad. Vom ersten Busstopp führt der Weg entlang dem Baishui-Fluss etwa 1 Kilometer entlang zum Doupotang-Wasserfall. Auf dem Weg können wie schon kleinere Kaskaden sehen. Es ist ein wunderschöner Spaziergang entlang des Flusses.
Ich staune nicht schlecht, als wir den Wasserfall erreichen. In einer Breite von 105 Meter fällt das Wasser 21 Meter tief.
Anschließend gehen wir auf dem Rückweg an der anderen Flussseite entlang. Ich bin gespannt, was mich beim nächsten Stopp erwarten wird.
Tianxing – Steinberge und Karstlandschaft
Beim zweiten Stopp in Tianxing erblicken wir neben dem Wasser auch Steinberge. Der Anblick erinnert mich an den Steinwald von Kunming. Die Karstlandschaft im Süden von China lassen diese einzigartigen Strukturen entstehen. Ein Gewirr von Wegen führt durch diese Landschaft.
Nachdem wir einen Weg passiert haben, kommen wir an einem kleineren Wasserfall vorbei. Umringt von viel Grün stürzt hier das Wasser herunter.
Anstatt weitere Wege zu gehen, steigen wir wieder in den Bus ein. Da ich schon Kunming besucht hatte, habe ich hier nichts Neues gesehen. Wir möchten in Tianxing nicht mehr Zeit als nötig verbringen.
Huangguoshu-Wasserfall – Größter Wasserfall in Asien
Der dritte und letzte Stopp führt zum Huangguoshu-Wasserfall. Zuerst müssen wir jedoch einige Stufen nach unten gehen. Der Weg führt durch den Wald. Nach 15 Minuten erspähen wir einen Blick auf den Wasserfall. Wie beim ersten Stopp ist es auch hier der Baishui-Fluss.
Der Huangguoshu-Wasserfall ist nicht nur der größte Wasserfall in China sondern in ganz Asien. Der Baishui-Fluss stürtzt hier auf einer Breite von 101 Metern 77 Meter in die Tiefe.
Wir folgen weiter dem Weg, der hinter den Wasserfall führt. Die Wassermassen erzeugen schon von dieser Entfernung ein großes Getöse.
Hinter dem Wasserfall befindet sich ein Höhlensystem. Dadurch können wir auch den Wasserfall von hinten besichtigen. Es ist sehr dunkel. Zuerst müssen sich meine Augen daran gewöhnen. Ein bisschen nass werden wir auf dem Weg durch die Höhlen und Grotten. Die Kamera bringen wir vorsichtshalber in Sicherheit. Ich war noch nie hinter einem Wasserfall. Es beeindruckt mich sehr als ich hinter dem Wasservorhang stehe. Das Wasser vor mir ist in greifbarer Nähe. Das Wasser erzeugt eine gewaltige Geräuschkulisse.
Nachdem wir den Wasserfall durchquert haben, erblicken wir auf der anderen Seite einen Regenbogen.
Zuerst müssen wir auf dem Weg wieder hinunter gehen, den Fluss überqueren und können danach auf der anderen Seite wieder zurück zum Ausgangspunkt gehen.
Informationen und Tipps zu Huangguoshu
- Eintritt kostet 160 RMB.
- Wir haben in dem Gebiet 5 Stunden verbracht.
- Wer wenig Zeit hat, kann den 2. Stopp auslassen. Der erste und dritte Wasserfall ist das Highlight in Huangguoshu.
- Statt den Treppen nach unten, gibt es auch eine Rolltreppe. Diese kostet 30 RMB. Wer die Rolltreppe nach unten beim Huangguoshu benutzt, muss jedoch wieder einige Stufen nach oben gehen, um auf den Weg hinter den Wasserfall zu kommen.
- Tipp zu Huangguoshu: Erst den Weg Richtung Wasserfall nehmen. Danach hinter dem Wasserfall hindurch. Anschließend zum Fluss hinunter. Wer dann müde ist, kann die Rolltreppe nach oben nehmen. Der Weg hinter dem Wasserfall geht von der linken zur rechten Seite.
- Am Abend sind wir zum Essen und Übernachten nach Anshun gefahren.
Qingyan – Alte Großgemeinde
Wie schon am Vortag starten wir wieder um 7:30 Uhr in Anshun. Zuerst fahren wir nach Qingyan, das 100 Kilometer entfernt liegt. Qingyan liegt 45 Kilometer südlich von Guiyang.
Qingyan zählt zu den berühmtesten historischen und kulturellen Großgemeinden in China. Die Stadt wurde während der Ming-Dynastie im Jahr 1378 erbaut. Zuerst blicke auf die Stadtmauer und das südliche Stadttor. Ein wenig erinnert es mich an die chinesische Mauer. Die inzwischen restaurierte Stadt ist komplett aus Stein erbaut. Das Stadttor (Dingguang-Tor) wurde zwischen 1621 und 1627 gebaut.
Nachdem ich das Stadttor passiert habe, stehe ich vor einem alten Torbogen. Dieser wurde 1869 gebaut. Er ist 9,5 Meter hoch und 9 Meter breit.
Hinter dem alten Torbogen beginnt eine lange Strasse durch die Stadt. Die mit Stein gepflasterte Straße verläuft vom Süden nach Norden durch die Stadt und hat eine Gesamtlänge von 1,2 Kilometer. In der Mitte befindet sich eine Kreuzung mit der Ost-West-Straße. Die Straßen stammen aus der Ming- und Qing-Dynastie. Rechts und links davon befinden sich Läden. In den Läden werden Spezialitäten der Region wie scharfes Rindfleisch oder Tofu angeboten. Natürlich werden auch alle mögliche Souvenirs verkauft. Qingyan erinnert mich an die Altstadt von Pingyao.
Da in der Hauptstraße sehr viel los ist, biegen wir in eine der Strassen und Gassen ab, die rechts und links der Hauptstraße liegen. Auf kleinem Raum befinden sich Tempel, Klöster, Paläste und Innenhöfe. Uns gefällt vor allem die hintere Straße, die mit Steinmauern begrenzt ist.
Wir gehen einmal die Straße komplett bis zum Ende und befinden uns damit an dem gegenüberliegenden Stadttor im Norden.
Informationen und Tipps zu Qingyan
- Der Eintritt kostet 60 RMB.
- Wir waren fast 2 Stunden in der alten Stadt unterwegs.
- Es drängen sich sehr viele Touristen durch die Hauptstraße von Qingyan. Rechts und links davon ist es ruhiger. Ruhiger wird es auch, je weiter man sich dem anderen Ende nähert.
- Statt in Anshun würde ich raten direkt in Qingyan zu übernachten.
Xiaoqikong und Daqikong in Libo
Nachdem wir unseren Rundgang in Qingyan beendet haben, führt die Fahrt über Autobahnen nach Libo. Statt einem Stopp zum Essen wollen wir lieber direkt bis Libo fahren, um den Tag möglichst noch dort nutzen zu können. Die beiden Gebiete Xiaoqikong und Daqikong ist eines der wichtigsten Landschaften in Libo. Beide Gebiete zusammen sind eine Art Nationalpark oder Naturschutzgebiet. In der chinesischen Bewertung ist es eine 5A Touristenattraktion. 5A ist die höchste Bewertung. Das gesamte Gebiet hat 82 Quadratkilometer.
Vor allem Xiaoqikong ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Guizhou. Auf einem Plakat steht: “Wenn wir sagen, dass Xiaoqikong eine geborene Schönheit ist, dann ist Daqikong ein starker und standhafter Mann.”
Xiaoqikong – Türkis-Blaues Wasser
Xiaoqikong liegt südlich von der Guizhou-Hochebene und hat eine Ausdehnung von 46 Quadratkilometer. Hier befinden sich Wälder, Höhlen, Seen und Steine. Xiaoqikong wird auch kleines Jiuzhaigou genannt. Beide Sehenswürdigkeiten sind durch das türkis-blaue Wasser bekannt.
Alte Brücke und Wasserfälle aus dem Wald
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die siebenbogige Xiaoqikong-Brücke. Die Farbe des Wassers passt zur bewachsenen, alten Brücke. Die Brücke wurde 1835 an der wichtigen Verkehrsstraße zwischen Qiannan und der Region Guangxi erbaut. Die Brücke hat eine Länge von 40 Metern, ist 5,5 Meter hoch und 2,2 Meter breit.
Wir sind gleich morgens hier. Wir haben Glück, dass noch nicht ganz so viele Besucher auf der Brücke unterwegs sind. Mir gefällt der Anblick sehr.
Wir folgen dem Fluss Xiangshui flussaufwärts und erreichen den 68-Stufen-Wasserfall.
Es fängt dann leider an zu Regnen. Wir sehen nicht nur Wasser, sondern werden vom Himmel auch noch nass. Dessen ungeachtet setzen wir unsere tour fort und lassen uns davon nicht weiter beeindrucken. Zu schön ist diese Landschaft hier. Der Laya-Wasserfall kommt mit riesigen Wassermengen wie aus dem Nichts aus dem Wald. Gleichzeitig schüttet es mittlerweile wie verrückt.
Mit dem Bus fahren wir nun ein Stück weiter. Während der kurzen Busfahrt sind wir vor dem Regen geschützt. Anschließend erreichen wir den Cuigu-Wasserfall. Auch hier kommt der Wasserfall aus dem Wald heraus.
Drachenteich und Wasserfall
Wir haben Glück, denn der Regen hat aufgehört. Vom Cuigu-Wasserfall wandern wir durch ein Feuchtgebiet. Anschließend nehmen wir wieder den Bus und steigen am sogenannten Drachenteich aus. Wir befinden uns am anderen Ende von Xiaogikong und nahe dem Westeingang. Ehe wir uns versehen, sind wir innerhalb von Menschenmassen am Ufer unterwegs. Gut, dass man vom Ufer aus Bilder ohne die vielen Menschen machen kann. Neben und hinter mir wird gedrängelt. Der Drachenteich besticht wieder durch seine türkis-blaue Farbe.
Wenige Meter weiter im Wolong-Tal erreichen wir einen weiteren beeindruckenden Wasserfall. Das blaugrüne Wasser aus dem Drachenteich stürzt an dieser Stelle halbrund nach unten.
Guizhou beeindruckt mich mit seinen landschaftlichen Sehenswürdigkeiten. Ich komme aus dem Staunen über soviel landschaftliche Schönheit nicht mehr heraus.
Von hier aus nehmen wir den Bus zurück zum Osttor. Während der Fahrt werden die Ausmasse des Parks offensichtlich. Die Fahrt dauert fast 40 Minuten. Während der Busfahrt können wir uns etwas erholen. Man ist doch viel zu Fuß unterwegs.
Daqikong – Große Höhle
Daqikong liegt östlich von Xiaoqikong und hat eine Ausdehnung von 36 Quadratkilometer. Dieser Teil beinhaltet die Karstlandschaft, Flüsse, Schluchten und Höhlen.
Am Vortag sind wir, wie erwähnt, direkt von Qingyan nach Daqikong gefahren. Nach 15 Uhr kommen wir am Osteingang an. Wir machen uns sofort auf den Weg Richtung Kongbutal. Der Fluss schlängelt sich durch ein tiefes Tal der Karstlandschaft.
Wir entscheiden uns für die gemütliche Fahrt mit dem Bambusfloss statt den Weg entlang dem Fluss.
Von der Anlegestelle müssen wir dann doch den Fußweg nehmen. Zuerst gehen wir über eine Hängebrücke und danach auf einer Art Steg am Fluss entlang. Nachdem wir 30 Minuten gegangen sind, erblicken wir diese gewaltige Höhle. Die Sonne hellt die Felswand hinter der Yaofeng-Höhle auf. Das Licht ist perfekt.
Ein wilder Fluss fließt durch die Höhle hindurch. Wir sind neugierig und durchschreiten die Höhle.
Die andere Seite wird von den letzten Sonnenstrahlen erhellt. Ein sehr schönes Licht haben wir am Abend erwischt.
Der Weg endet bei dieser Höhle, woraufhin wir uns auf den Rückweg machen, damit wir noch rechtzeitig zurück sind bevor der Park schließt.
Informationen und Tipps
- Die Karstlandschaft von Libo gehört als Teil der Karstlandschaft von Südchina seit 2007 zum UNESCO Weltkulturerbe.
- Die Eintrittskarte kostet 130 RMB.
- Die Eintrittskarte ist 2 Tage gültig.
- Der Busverkehr im Park ist sehr gut organisiert.
- Für die Besichtigung von Xiaoqikong haben wir 6 Stunden benötigt.
- Daqikong haben wir in knapp über 2,5 Stunden besichtigt.
- Wenn möglich empfehle ich eine Übernachtung direkt am Osteingang. Dort gibt es einige Hotels. Eine komplette Besichtigung an einem Tag ist pure Hektik. 1,5 bis 2 Tage einplanen.
Dörfer der ethnischen Miao-Minderheit
Die Miao sind ein indogenes Volk und leben hauptsächlich im Süden von China. Die Wurzeln der Miao reichen 4.000 Jahre zurück. Die Minderheit spricht eine eigene Sprache. Es existieren verschiedene Miao-Untergruppen. Eine sehr bekannte davon sind die Langhorn Miao in Guizhou. Die Frauen tragen einen gewaltigen Kopfschmuck aus Silber.
Xijiang – Großes Dorf der Miao
Xixiang ist ein größeres Dorf der Miao mit sehr vielen Holzhäusern. An beiden Bergflanken reihen sie die Holzhäuser nach oben. Für einen Panoramablick steigen wir auf einer Seite ganz nach oben. Es geht steil nach oben. Zwar kommen wir atemlos an, doch für diese Aussicht hat sich die Anstrengung gelohnt.
Der Baishui-Fluss fließt durch das Dorf und trennt die beiden Teile. Am Fluss entlang befinden sich viele Restaurants und Geschäfte.
Vom Fluss aus sehen die Häuser am Berg wie eine gewaltige Wand aus. Wir haben ein Hotel etwas weiter oben und haben von unserem Zimmer einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Seite. Die Erkundung des Dorfes ist durch die Höhenunterschiede bisschen anstrengend.
Im Dorf befindet sich ein zentraler Platz, der heutzutage für Aufführungen der Miao genutzt wird. Wir haben auf diese Aufführungen verzichtet.
Sehr schön ist Xijiang auch bei Nacht. Die Brücken über den Fluss sind beleuchtet. Ebenso leuchten die Häuser an den beiden Berghängen.
Langde – Abgelegenes Dorf der Miao
Zunächst fahren wir nach der Übernachtung in Xijiang in ein weiteres Dorf der Miao. Während Xijiang ein großes Dorf ist, ist Langde sehr übersichtlich. Langde ist sehr viel kleiner und wir sind fast die einzigen Besucher. Es leben hier ungefähr 500 Dorfbewohner.
Die Holzhäuser der Miao bestehen aus 2 bis 4 Stockwerken. Im obersten Stockwerk werden die Vorräte aufbewahrt. Die Familien leben in der Mitte. Ganz unten leben die Hühner. In der Mitte des Dorfes befindet sich wieder der Versammlungsplatz.
Mir gefällt es hier. Es ist sehr schön durch die Gassen des Dorfes zu spazieren. Hier sind wir wirklich alleine.
An einigen Stellen im Dorf wird Reis angebaut. Ob das noch wirklich richtig genutzt wird, bezweifle ich.
Informationen und Tipps zu Dörfer die Miao
- Der Eintritt nach Xijiang kostet 100 RMB
- Falls möglich zwei Übernachtungen in Xijiang einplanen.
- Ein Hotel mit einer schönen Aussicht wählen.
- Nur das wichtigste in das Hotel mitnehmen, da man es nach oben schleppen muss.
- Die Holzwände zwischen den Zimmern sind dünn und man kann das Nachbarzimmer hören.
- Abends kann es durch die Musik in den Restaurants lauter werden. Die Musik muss gegen 23 Uhr aufhören.
- Langde kann man auch weglassen.
Zhenyuan – Sehenswürdigkeiten in Guizhou
Von Langde führt unsere Fahrt in die Stadt Zhenyuan. Zhenyuan liegt im Osten der Provinz Guizhou. Die Fahrt dauert ungefähr 2 Stunden und unterwegs passieren wir einen Pass im Nebel. Es fängt an zu Regnen und die Temperatur fällt. Die Temperatur liegt bei Ankunft bei 12 Grad. Das sind über 10 Grad weniger als die Tage zuvor und mir ist kalt. Zuerst suche ich nach einem weiteren Shirt.
Es könnte so schön hier sein, wenn nicht der Regen und die kühlen Temperaturen wären. Es ist alles grau in grau und lädt damit nicht so richtig zu einer Erkundung ein.
Obwohl mir immer noch kühl ist, ziehen wir am Abend nochmals los. Am Abend sieht alles mit der Beleuchtung sehr viel besser aus. Die Nacht lässt das grau verschwinden. Die Pagode auf dem Berg erstrahlt und die Lichter am Hügel sind wie ein Sternenhimmel.
Die Brücken werden bei Nacht in verschiedenen Farben angestrahlt.
Die Häuser am Fluss mit den roten Lampions erzeugen eine sehr schön Stimmung. In den Häusern unten befinden sich Bars und Restaurants. Es gibt auch viele Möglichkeiten draußen am Fluss in einem Restaurant zu sitzen. Dafür war es aber einfach zu kalt. Ich gönnte mir aber noch ein Bier im Hotel auf dem Balkon zum Fluss. Das musste einfach sein.
Wäre nicht das schlechte Wetter gewesen, wäre Zhenyuan ein wunderschöner Abschluss unserer Tour mit den Sehenswürdigkeiten in Guizhou gewesen. Wir haben am nächsten Morgen wegen dem strömenden Regen auch darauf verzichtet, den Berg mit der Pagode zu besichtigen. Die Aussicht wäre gleich Null gewesen. Satt dessen fahren wir sofort nach einer Nudelsuppe zum Frühstück zurück nach Guiyang.
Essen in Guizhou
Je weiter es in den Süden von China geht, desto schärfer wird das Essen. Scharf, würzig und sauer sind die drei am häufigsten Geschmacksrichtungen. In Guizhou finden sich Chilis in fast jedem Essen. Ein sehr bekanntes Gericht ist die rote, scharfe Fischsuppe. Das knallige Rot wie auf den Speisekarten und Plakaten haben wir nicht (zudem war bei der Aufnahme Nachts mit Kunstlicht). Die Fischsuppe mit dem Karpfen hat mir sehr gut geschmeckt. Sie war schön pikant.
Auf einer Speisekarte entdecken wir ein Gemüse, das sehr interessant aussieht. Es sind die Wurzeln der Houttuynia Cordata. Es hat einen außergewöhnlichen Geschmack. Wir haben das öfters bestellt.
Die Vielfalt an kulinarischen Genüssen in Guizhou gefällt mir sehr. Überall gibt es scharfes Fleisch zu kaufen. Dieses kann man zum Beispiel bei einer Nudelsuppe verwenden. An einigen Ständen entdecke ich Reis in verschiedenen Farben. Gerichte mit Tofu gibt es in verschiedenen Varianten.
Auch Vegetarier können in Guizhou einige Spezialitäten genießen.
Hotel in Guizhou
Wir haben bei unserer Tour durch Guizhou immer nur eine Nacht in einem Hotel verbracht. Abends sind wir angekommen und morgens gleich wieder weiter. Dadurch war es uns nicht so wichtig. Die Hotels in Xijiang und Zhenyuan haben uns dabei am besten gefallen.
Hotel in Xijiang
In dem Miao-Dorf in Xijiang haben wir einen schönen Ausblick auf die gegenüberliegende Seite mit den Holzhäusern. Das Hotel ist eher einfach, aber dafür genießen wir diese Aussicht.
Das Hotel und die Zimmer sind sauber. Nachteilig sind die Holzwände. Es ist dadurch recht hellhörig.
Hotel in Zhenyuan
In Zhenyuan haben wir nochmals ein Hotel mit Aussicht. Das Hotel liegt direkt am Fluss und wir haben einen schönen, großen Balkon.
An beiden Orten wären wir sehr gern noch eine weitere Nacht geblieben. Obwohl es in Zhenyuan eigentlich schon recht kühl war.
Vorschlag für eine Reise durch Guizhou
Auf Basis meiner Erfahrungen würde ich folgende Route für die Sehenswürdigkeiten in Guizhou empfehlen:
- Ankunft in Kali und Weiterreise nach Xijiang. Zwei Übernachtungen im Miao-Dorf.
- Optional: Fahrt nach Langde und Zhenyuan. Zwei Übernachtungen in Zhenyuan.
- Fahrt nach Libo. Besichtigung von Xiaoqikong und Daqikong. Zwei Übernachtungen direkt am Park.
- Fahrt nach Huangguoshu. Besichtigung der Wasserfälle. Weiterreise nach Qingyan und Besichtigung des Dorfes.
- Rückreise von Guiyang.
Fazit und Tipps zu Guizhou
- Die Sehenswürdigkeiten in Guizhou haben uns begeistert. Wer schon die klassischen Sehenswürdigkeiten in China kennt und/oder eine beeindruckende Natur kennenlernen möchte, ist in Guizhou bestens aufgehoben. Zudem sind hier nicht so die Menschenmassen unterwegs wie an den berühmten Orten. Ausländische Touristen waren eher die Ausnahme.
- Die Luft in Guizhou ist sehr sauber. Das ist bekannterweise nicht überall in China der Fall.
- Guiyang bietet aus meiner Sicht nichts besonderes. Man kann das einfach für die An- und Abreise nur benutzen.
- In Libo empfehle ich ein Hotel direkt in der Nähe zum Eingang in den Naturpark. Damit kannst du morgens gleich ohne Anfahrt in den Park.
- In dem Dorf Xijiang der Miao-Minderheit würde ich 2 Übernachtungen empfehlen. Unbedingt ein Hotel mit einem schönen Blick auf die Holzhäuser wählen.
- In der Stadt Zhenyuan würde ich auch 2 Übernachtungen empfehlen. Nur wenn man einfach gemütlich am Fluss sitzen möchte. Sonst kann man diese Stadt auch weglassen, da es keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten gibt.
- Einen sehr schönen Reisebericht mit ähnlicher Route gibt es auch bei Smile4Travel: Unterschätzt oder noch unbekannt? Guizhou ist Chinas verstecktes Juwel!
- Klima
- Guizhou hat ein subtropisches feuchtes Klima.
- Regenzeit ist von Mai bis Oktober.
- Eine gute Reisezeit ist April bis Juni
- Wir waren Ende März unterwegs und haben auch einige Regenschauer erlebt. Regenschirm oder ein Regencape sollte man dabei haben.
- Anreise
- Mit dem Zug nach Kali oder Guiyang.
- Mit dem Flugzeug nach Guiyang.
- Transportmittel
- Wir haben uns durch einen Fahrer durch Guizhou fahren lassen. Das war sehr bequem.
- Es gibt ein gut ausgebautes Netz an Autobahnen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Guizhou.
- Zwischen den Städten verkehren auch Busse. Damit lassen sich auch die Sehenswürdigkeiten erkunden.
- Hotels in Guizhou kannst du direkt bei booking.com buchen*.
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Toller Bericht, Thomas!
Sehr ausführlich uns vielfältig! Guizhou hat eben einiges zu bieten… 🙂
Danke dir. Guizhou hat mich wirklich beeindruckt und kann diese Provinz einfach empfehlen.
Wow, ich hatte bisher gar keine Vorstellung von der Gegend (obwohl ich ein paar Fotos von Dir schon irgendwo auf Facebook gesehen habe) – und jetzt möchte ich wirklich gerne dahin – ich schlage das meiner Familie für die Osterferien vor! Wirklich wunderschöne Fotos und hilfreiche Tipps hast Du mitgebracht – Danke!
Danke und freut mich. Und hat es dort auch sehr gut gefallen. Eine der schönsten Reisen, die wir in China hatten.
Lieber Thomas,
Ich habe Quizhou in meinen 26 Reisen in China zwischen 2002 und 2017 mehrfach inviduell bereist und Tausende von Fotos gemacht. Es ist erschreckend, wie sich diese tolle Kulturlandschaft der Minderheiten seit 2006 zum Schlechten verändert hat. Kein Vergleich zu heute, wie Zhaoxing, Chengyang oder Xixiang vor 15 Jahren ausgesehen haben, schönste Bauerndörfer der Dong und Miao haben ihren ursprünglichen Charakter verloren! Dasselbe gilt übrigens für die Tulou Regionen in Fujian.
Ganz gern würde ich aber Dein Übersichtsfoto von Xixiang 2019 zu Vergleichen in höherer Auflösung verwenden!