Wir hatten die Karlsbrücke (fast) für uns alleine. Aber nicht weil wir sie gemietet hatten oder sie für uns gesperrt wurde, sondern weil wir es wirklich geschafft hatten vor Sonnenaufgang aufzustehen und rechtzeitig zur aufgehenden Sonne auf der Brücke zu stehen.
Es war 07:00 Uhr und um die Null Grad und mit der Kamera in der Hand wurden die Finger schnell kalt (blöd wenn man daran nicht gedacht hat).
Zuerst standen wir vor dem Altstädter Brückenturm. Ein sanftes, leicht rötliches Licht mit Blick auf die Brücke, Moldau und die Prager Burg. Erbaut wurde der Turm zwischen 1370 und 1380 im gotischen Stil.
Einige Schritte durch den Bogen des Brückenturms auf die Brücke. Um diese Jahreszeit geht die Sonne mehr oder weniger hinter dem Altstädter Brückenturm auf. Einige Fotografen hatten sich mit Kamera und Stativ für Bilder über die Brücke verteilt. Ansonsten gab es nur sehr wenige Frühaufsteher, die mit uns unterwegs waren. Die Lichtverhältnisse sind mit der aufgehenden Sonne nicht ganz einfach.
Auf den Postkarten hatten wir Motive von der Karlsbrücke mit einigen roten „Farbflecken“ gesehen. So etwas wollten wir auch. Also gab es am frühen Morgen ein kleines Tänzchen auf der Brücke mit dem roten Regenschirm als Farbelement.
In Ruhe konnten wir jetzt auch die Heiligenstatuen auf der Brücke fotografieren (wobei diese gegen den hellen Himmel auch nicht einfach zu belichten sind). Die Statuen wurden erst nach der Erbauung der Brücke nach und nach dort aufgestellt.
Die bekannteste Statue ist die des heiligen Nepomuk, der angeblich auch an dieser Stelle ertränkt wurde. Leider haben wir diese nicht fotografiert (da wir uns zuvor nicht informiert hatten).
Dafür aber einige andere Statuen (insgesamt gibt es 30 Statuen).
Bei der Hälfte der Brücke machten wir kehrt.
Wir wollten nochmals die Altstadt ohne Touristen besichtigen und in Ruhe Bilder machen. Den Weg kannten wir schon vom gestrigen Tag. Ein letzter Blick am Morgen auf die Moldau und die Burg.
Gleich nach der Brücke ist ein interessantes Motiv mit den Straßenbahnen.
Nach wenigen Metern in der Karlova standen wir beim Clementinum. Für den Abend hatten wir hier Karten für ein Konzert.
Die morgendliche Sonne schaute langsam über die Dächer und erhellte damit die oberen Gebäudeteile. So erreichten wir wieder den Altstädter Ring.
Die ersten Sonnenstrahlen erreichten auch hier das Rathaus.
Wir gingen zu eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten: der astrologischen Uhr. Im gotischen Stil im Jahr 1410 aus einem Stück erbaut, gilt die Uhr als wissenschaftliches und technisches Meisterwerk.
Am Rand der Uhr gibt es unterschiedliche Figuren. Eitelkeit und Habsucht (oben links), Philosoph und Engel (unten Links), Astronom und Chronikschreiber (unten rechts), Tod und Wolllust (oben rechts).
Noch ein Blick auf das Prager Rathaus und die Teynirche.
Langsam setzte der Lieferverkehr für die Geschäfte der Altstadt ein. Ein Fahrzeug nutze ich gleich als Fotomotiv.
Durch die Fußgängerzone ging es weiter bis wir wieder vor dem Pulverturm standen.
Der urprüngliche Turm wurde 1475 erbaut und das Vorbild war der Altstädter Brückenturm. Den nahmen erhielt der Turm weil darin Schießpulver gelagert wurde.
Immer wieder wärmten wir uns etwas in der nun stärker werdenden Sonne. Wir wählten einen Weg zurück durch kleine Gässchen.
Wir kamen noch an einer Kneipe vorbei, an deren Fassade Josef Ladas Schwejk als Schild und Gemälde zu sehen war.
Unsere morgendliche Fototour war zu Ende. Das frühe Aufstehen hatte sich wirklich gelohnt.
In der Wohnung legten wir uns erst einmal hin und holten noch etwas Schlaf nach. Danach ein Brunch und die Planung was wir als nächstes machen wollten.
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Ich gebe zu, früh aufstehen scheint sich manchmal schon zu lohnen. Toller Himmel in deinen Bildern! Und Prag ist natürlich auch toll 😉
LG Claudi
Ja lohnt sich manchmal wirklich. Wir schlafen normalerweise lange, doch für die Bilder haben wir uns aufgerafft. Lg Thomas
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