Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die schwimmenden Inseln der Uros im Titicacasee. Nach unserem Ausflug auf die Isla del Sol in Bolivien folgt schon die nächste Insel auf dem Titicacasee. Wir unternehmen nicht nur einen kurzen Ausflug auf die schwimmenden Inseln der Uros im Titicacasee sondern werden auch auf einer Insel übernachten. Wir sind sehr gespannt, was uns erwartet. Respekt habe ich immer von den kalten Nächten und ich hoffe, dass die Nacht nicht zu kalt wird.
Schwimmende Inseln der Uros im Titicacasee
Wir werden direkt am Steg von unserem Hotel in Puno mit dem Boot abgeholt. Es ist herrlicher Sonnenschein. Gegen den kühlen Fahrtwind habe ich den Anorak angezogen.
Der Titicacasee ist absolut ruhig und tiefblau. Einige Seevögel und Enten begleiten uns. Im Hintergrund ist am Ufer die Stadt Puno zu sehen.
Nach wenigen Minuten mit dem Schiff erblicken wir das erste Schilf, aus dem diese schwimmenden Inseln erbaut werden. Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen.
Das Boot bahnt sich seinen Weg durch einen Art Kanal, der zu den schwimmenden Inseln der Uros im Titicacasee führt.
Nachdem wir den Kanal passiert haben, erblicken wir die ersten schwimmenden Inseln im Titicacasee. Ich erblicke viel Schilf, einige Hütten und Menschen in bunter Tracht.
Unser Boot steuert eine Insel an. Ich interpretiere es so, dass auf einer Insel jeweils eine Familie lebt. Die Uru (spanisch Uro) sind eine ethnische Gruppe Indigener, die hier am Titicacasee leben. Es sollen ca. 50 schwimmende Inseln existieren. Die Uros im Titicacasee haben mit Pukina ihre eigene Sprache. Ein Teil der Uros lebt auf den schwimmenden Inseln, während die Mehrzahl das Leben auf dem Festland bevorzugt.
Die schwimmenden Inseln im Titicacasee bestehen aus getrocknetem Totora-Schilf. Bei der Fahrt mit dem Boot haben wir gesehen, dass es davon genügend gibt. Wir erhalten eine kurze Präsentation, wie eine schwimmende Insel gebaut wird. Die Basis bilden Quader mit Erde aus denen das Schilf gewachsen ist. Auf diese Quader werden Schichten aus Schilf gelegt. Das Totora-Schilf hat innen Hohlräume und erzeugt damit einen Auftrieb. Das Schilf fault von unten und wird immer wieder von oben durch neues Schilf ersetzt.
Die Insel macht einen stabilen Eindruck auf mich. Ich spüre kein Schwanken und der Untergrund ist hart. Das Schilf kommt auch beim Bau der Hütten und Boote zum Einsatz.
Ein kleines Mädchen der Uros kommt in ihrer Tracht zu mir.
Zu diesen Inseln gibt es Ausflüge von Puno. Damit ist es hier etwas touristischer. Stickereien werden angeboten und verkauft. Und dann kommt auch ein touristisches Boot zum Einsatz. Während andere auf einer Aussichtsplattform stehen, bietet mir der Vorsitzende der Insel das Ruder an. Ich versuche das Boot in Schwung zu bringen.
Nach diesem ersten Teil wissen wir nun wie die schwimmenden Inseln gebaut sind und freuen uns auf unsere schwimmende Hotelinsel.
Übernachtung auf den schwimmenden Inseln im Titicacasee
Wir möchten nicht nur einen Tagesausflug auf die schwimmenden Inseln machen, sondern 24 Stunden auf solch einer Insel verbringen und genießen. Hierfür haben wir uns und die Uros Paqari Lodge ausgesucht. Die Familie betreibt diese Hotelinsel, die aus 4 Hütten für die Gäste besteht. Wir werden mit dem Boot abgeholt und sind sehr gespannt, was uns hier erwarten wird.
Die schwimmenden Inseln sind noch kleiner als die Inseln der Malediven wie es das Panorama zeigt. Links befinden sich die Hütten der Familie. Fasziniert laufe ich über die verschieden Schichten aus Schilf.
Am linken Bildrand sind die beiden Hütten zu sehen, die als Toiletten dienen. Daneben ist unsere Hütte.
Wir haben fantastisches Wetter und die Liegestühle stehen schon bereit. Viel Möglichkeiten gibt es auf der Insel nicht.
Ich setze mich erst einmal vor unsere Hütte in der Uros Summa Paqari Lodge. Es ist Winter und trotz der Sonne habe ich noch meinen Anorak angezogen. Erst einmal langsam warm werden.
Das Zimmer ist natürlich sehr spärlich. Aber sehr sauber. Ich frage mich, wie wir hier wohl die Nacht überstehen werden. Doch die dicken Inka-Decken liegen neben dem Bett schon bereit. Bei der Tour zum Colca Canyon habe ich bei der Übernachtung schon diese Decken zu schätzen gelernt. Sie sind sehr schwer, doch sie wärmen hervorragend.
Die Möglichkeiten auf der schwimmende Insel sind begrenzt. Innerhalb einer Minute ist die Insel erkundet. Was bietet sich an? Ein Platz im Liegestuhl mit Aussicht.
Mit dem Lauf der Sonne wechsle ich den Liegestuhl. In der Sonne und Windstille lässt es sich mittlerweile im T-Shirt aushalten.
Von unserer Insel erblicke ich weitere Inseln der Uros im Titicacasee und das umgebende Festland. Der Himmel im tiefen Blau mit dem Kontrast der weißen Wolken fasziniert mich.
Ich genieße die Ruhe und Abgeschiedenheit. In einem Kloster ist es sicher ähnlich mit der Abgeschiedenheit. Mein Blick ist auf den blauen Himmel mit den vorbeiziehenden Wolken gerichtet.
Unsere schwimmende Insel hat auch eine Kochstelle. Die Kochstelle steht extra auf einem Stein. Jedes Feuer kann für die Insel sehr gefährlich werden. Die Familie kocht hier am Abend ein einfaches, aber leckeres Essen.
Ein kleines Restaurant gehört zu der Uros Summa Paqari Lodge. Wir bedienen uns am Tee, den ich natürlich mit einigen Coca-Blättern anreichere. Es dient auch gleichzeitig als Aufenthaltsraum.
Den Sonnenuntergang erleben wir zusammen mit der Katze, die sich freut, dass sie neue Spielpartner hat. Mit dem Sonnenuntergang wird es schnell frisch und später kalt. Den Anorak ziehe ich natürlich schnell wieder an.
Nachts bin ich einmal aufgestanden und habe mir den Sternenhimmel angesehen. Kein störendes Licht und keine Umwelteinflüsse. Die Sterne leuchten im strahlenden Weiß und sind zum greifen nah. Die Nacht ist wirklich sehr kalt. Die Temperaturen sind nah am Gefrierpunkt und morgens ist das Schilf mit Raureif überzogen.
Ich freue mich sehr als die Sonne endlich über dem Horizont auftaucht. Ich sehne mich nach der Wärme und kann es gar nicht erwarten.
Wir genießen noch das Frühstück bei der Familie der Uros im Titicacasee und werden danach wieder mit dem Boot zurück nach Puno gefahren.
Fazit und Tipps zu den schwimmenden Inseln im Titicacasee
- Eine Übernachtung reicht in meinem Augen vollkommen für das Erlebnis “Schwimmende Insel” aus.
- In der Nacht sinken im Winter die Temperaturen Richtung 0 Grad und morgens ist das Schilf mit Raureif überzogen.
- Die Inka-Decken sind gut und darunter kann ich Nachts gut schlafen.
- In der Nacht ist der Sternenhimmel sehr intensiv.
- Die Familie ist total nett.
- Es gibt verschiedene schwimmende Inseln, auf denen man Übernachten kann.
- Wichtig ist darauf zu achten, dass der Bootstransfer bei der Übernachtung inklusiv ist.
- Wir haben die Übernachtung in der Uros Summa Paqari Lodge bei Booking gebucht. Es gibt verschiedene Inseln, auf denen eine Übernachtung möglich ist.
- Zum Essen gibt es keine Alternative, als das, was die Familie kocht. Das Essen war gut und der Preis angemessen.