Früh Morgens klingelte der Wecker, denn wir wir wollten ein menschenleeres Fushimi Inari in Kyoto erleben. Dieser Tempel hat 24 Stunden geöffnet und so waren wir bereits um 6:30 Uhr am großen Torri zu Fushimi Inari. Bei unserem ersten Blick durch das Tor erblickten wir gerade einmal einen einzigen japanischen Besucher. Es sah so aus, dass sich das frühe Aufstehen auch wirklich gelohnt hat.
Inhaltsverzeichnis
Haupthalle in Fushimi Inari
Zuerst erreichten wir den Hauptbereich, der knapp oberhalb der umliegenden Häuser im Stadtbezirk Fushimi liegt. Wir stehen vor dem ersten Torii. Die Torii sind die symbolischen Eingangstore zu einem Schrein.
Nachdem wir das erste Tor durchquert haben, stehen wir auf einem Art Platz, den wir ganz für uns haben.
Der Shinto-Schrein Fushimi Inari-Taisha ist der Hauptschrein von einem Drittel aller Inari-Schreine in Japan und gehört zudem zu den ältesten Shinto-Schreinen in Japan.
Auf Grund seiner Bedeutung ist diese Anlage auch ein Besuchermagnet in Kyoto.
Von der Haupthalle geht es wieder durch einen Torii mit den Füchsen rechts und links davon als Wächter. Die Fuchswächter sind ganz typisch für Inari Schreine. Die Torii haben die Bedeutung verschiedene Areale in einem Shinto-Schrein abzugrenzen.
Nach dem passieren dieses Torii wartet das Highlight von Fushimi Inari auf uns.
Scharlachrote Torii in Fushimi Inari
Wir waren am Eingang zu tausenden von Torii, die alle in scharlachrot vor uns lagen. Diese leuchtend roten Gänge sind eine Besonderheit in Kyoto und die Sehenswürdigkeit schlechthin. Und um diese Zeit war es, als ob die Gänge extra für uns gesperrt waren.
Die einzelnen Torii sind so dicht beieinander, dass wir uns wie in einem Tunnel fühlten. Manchmal geht es geradeaus durch die Torii und manchmal durch eine langgezogene Kurve.
Oder es geht auch über einen kleinen Anstieg hinweg durch menschenleeres Fushi Inari.
Um diese Zeit konnten wir uns die besten Motive in Ruhe aussuchen. Mit uns waren einige Japaner bzw. Japanerinnen unterwegs, die diese Strecke auch teilweise zum Frühsport nutzten. Dazu kamen einige wenige Touristen, die auch mit der Kamera auf Motivsuche waren. Da konnten man auch gut gegenseitig Rücksicht nehmen und auch mal warten.
Aufstieg zum Berg Inari
Nach diesem ersten Weg standen wir dann plötzlich vor zwei Eingängen zu weiteren Torii-Gängen. Bei uns waren beide leer und wir hatten die Auswahl, ob rechts oder links.
Wir folgten wieder einem längeren Gang und ich muss gestehen, dass wir uns vorher nicht richtig über dieses weitläufige Gebiet erkundet haben. Ich dachte eigentlich, dass es einige Meter mit diesen roten Torii gibt und dann Schluss ist.
Doch die Gänge durch die Torii gingen immer weiter und vor Begeisterung sprang ich dazu in die Luft.
Und noch ein Motiv hatten wir im Kopf bei unserem Besuch. In dem Spielfilm Die Geisha (Memories of a Geisha) von Steven Spielberg rennt die Geisha durch die Torii. Diese Szene des Films haben wir auch nachgespielt.
Nach dem flacheren Beginn steigt der Weg langsam an. Der Abstand zwischen den Toren variiert jetzt. Der Stand der Sonne war etwas höher und beleuchtete einige der Tore.
Der Weg durch Fushimi Inari und die Torii bietet unendlich viele Fotomotive. Immer wieder unterschiedliche Gänge durch die Tore mit unterschiedlichem Licht und Schatten.
Es gab auch Passagen, bei denen es über Stufen steiler nach oben ging.
Auf den Treppen auch einmal kurz durchatmen, bevor es weitergeht.
Und zwischendurch wurden wir mit diesem Ausblick auf Kyoto belohnt.
Altare in Fushimi Inari
Und noch etwas bieten die Wege durch die Torii in Fushimi Inari. Es gibt immer wieder Altäre. Zuerst ging es durch eine weitere Allee von Torii.
So sieht das ganze von Außen aus.
Einer der Gänge führte uns direkt zu einem Altar.
Und bei diesem Altar sind auch wieder die Fuchswächter (mit den roten Umhängen).
Und an einem Schrein waren diese Miniatur-Torii aufgehängt.
Neben den Fuchswächtern entdeckten wir bei einem Altar auch diese Fuchsstatue mit einem Bambusrohr im Maul aus dem Wasser kam.
Wir beschlossen, uns langsam auf den Rückweg zu machen. Unser menschenleeres Fushimi Inari verwandelte sich langsam in das Gegenteil. Aus dem Weg zurück entdeckten wir noch einige schöne Details an den Torii.
Die Torii sind Opfergaben von Gläubigen. Die meisten stammen von Firmen, da es nicht ganz billig ist, eine Torii zu spenden (ab 400.000 Yen / 3.300 Euro). Auf einer Seite sind die Torii mit diesen chinesischen japanischen Schriftzeichen beschriftet, auf denen der Name des Spenders und das Datum steht.
Durch die Torii musten wir auf dem Weg zurück schon unseren Weg durch die vielen Menschen bahnen und unten angekommen, sahen wir wie sich ein menschenleeres Fushi Inari in einen Touristenmagnet verwandelt hat, in dem auch sehr viele Schulklassen unterwegs waren. Das war übrigens morgens um 9 Uhr auf dem Bild. Wer möchte kann hier Souvenirs wie die Füchse kaufen.
Imbissstände bei Fushimi Inari
Als wir am Morgen von der Bahnstation zum Schrein gegangen sind, waren alle Stände noch geschlossen. Jetzt wurden die Imbissstände gerade geöffnet.
Wenn es nicht gerade morgens um 9 Uhr gewesen wäre, hätte ich gerne diese Spieße mit Meeresfrüchten probiert.
Fazit und Tipps zu menschenleeres Fushimi Inari
- Das frühe Aufstehen für ein menschenleeres Fushimi Inari hat sich absolut gelohnt.
- Für wen lohnt es sich früh dort zu sein:
- Begeisterte Fotografen (egal ob Amateur oder Profi), die in Ruhe die vielfältigen Motive einfangen möchten
- Für alle, die diesen Schrein in Ruhe genießen möchten
- Wir waren um 6:30 Uhr vor Ort und konnten den gesamten Weg nach oben in Ruhe und fast ohne Menschen genießen. Auf dem Rückweg kamen uns zuerst einige Besucher und dann immer mehr Besucher entgegen.
- Um 9 Uhr haben wir Fushimi Inari verlassen und es war um diese Zeit bereits richtig voll.
- Fushimi Inari ist 24 Stunden am Tag geöffnet und es kostet keinen Eintritt.
- Nach der frühen Besichtigung kann man an den Ständen Frühstücken.
- Anschließend kann man zum Beispiel den goldenen Pavillon in Kyoto besichtigen. Und natürlich auch den Tempel des silbernen Pavillon.
- Ein Besuch in einem Bambuswald in Kyotobambu ist auch sehr entspannend.
- Anreise:
- Mit der Keihan Main Linie bis zur Station Fushimi Inari
- Mit der JR Nara Linie bis zur Station JR Inari
- Plan des Areals Fushimi Inari mit den Torii zum Berg
Sehr faszinierend und wunderschön Thomas. Da hat sich das frühe Aufstehen klar ausgezahlt
Liebe Grüße
Für schöne Bilder und Eindrücke lohnt sich das Aufstehen manchmal.
Lg Thomas
Wundervolle Bilder sind das! Als Nachteulen haben wir die andere Strategie gewählt und sind abends gg 19 Uhr zum Fushimi Inari gefahren. Da war es nicht ganz so leer, aber auch sehr stimmungsvoll. Und in der Dämmerung am Ende dann sogar ein wenig gruselig… 😉
LG
Jenny
Hallo Jenny,
das ist sicher auch noch eine tolle Variante, das ganze in der Dämmerung zu erleben. Hatten wir auch noch zusätzlich überlegt.
Lg Thomas
Gnaz toll Thomas. Eine schöne Geisha hast Du Dir an Land gezogen 😉
Hallo Eva,
ja extra für dieses Bild 🙂
Lg Thomas
Sehr schöne Bilder. Wir haben in der Nähe des Kaiserpalastes gewohnt und sind mit dem Fahrrad am Fluß entlang zum Tempel,gefahren. Da ist auch ein schöener ( und länger) Weg.
Hallo,
danke und das mit dem Fahrrad klingt auch nicht schlecht.
Lg Thomas
Pingback: Silberner Tempel und goldener Pavillon in Kyoto - Reisen und Essen