Die Besteigung des Vulkan Bromo ist ein Traum von mir. Ich weiß nicht woher das kam. Aber es war einfach in meinem Kopf wie auch zum Beispiel das Basislager am Mt. Everest, die Inseln der Südsee, ….
Als ich kurz nach Mittag in Cemoro Lawang ankomme, dränge ich darauf, dass wir möglichst schnell zu meinem Ziel aufbrechen. Unsere Reisetasche also schnell in das Zimmer in unserem Hotel Bromo Permai, das schon direkt am Rand der Caldera liegt (nicht ganz so idyllisch wie auf Santorin). Von der Caldera dann mein erster Blick auf mein Ziel: den Vulkan Bromo. Er rauchte etwas und lies mein Herz höher schlagen.
Zuerst ging es die „Straße“ hinunter zu dem „Sea of Sand“, „Sand Sea“ oder Meer aus Sand (wie die Ebene genannt wird). Die Caldera und „Sea of Sand“ sind vor Millionen von Jahren als Riesenkrater entstanden.
Auf diesem kurzen Abschnitt wurden wir zigfach von Mopedfahrern angesprochen, die uns zum Bromo fahren wollten. Ich wollte die Annäherung an den Bromo genießen und dies in Bildern festhalten. Auch wenn die Luft auf 2.000 Meter etwas dünner ist, musste ich hier einfach einen Freudensprung machen.
In diesem Sea of Sand kam ich mir vor wie auf dem Mond. Meine Schuhe hinterließen Abdrücke in dem schwarzen Sand.
Die Sicht auf den Bromo und den daneben liegenden Gunung Batok ist etwas dunstig doch solche „Nebensächlichkeiten“ stören mich heute nicht.
Ich habe eine Art Tunnelblick und dieser ist auf den Gunung Bromo gerichtet. Wir nehmen auch den direktesten Weg dorthin (und nicht die markierte Piste für die Jeeps und Mopeds).
Uns kommt ein Reiter entgegen. Eine Szene wie in einem Film für mich.
Er bietet uns ebenfalls an, dass wir mit dem Pferd zum Bromo reiten können. Wir sind hier am Nachmittag alleine unterwegs (die Rush Hour ist morgens, wenn die Jeeps die Touristen nach dem Sonnaufgang zum Bromo bringen). Meine Frau macht viele Stopps für die Bilder und ich bin schon sehr ungeduldig und fast etwas genervt (aber so haben wir viele schöne Bilder und Erinnerungen). Man könnte fast denken, dass der Bromo um eine bestimmte Uhrzeit schließt.
Wir stoßen unterwegs auf ein interessantes, hinduistisches Gebäude.
Unser direkter Weg führt uns zu einem kleinen Hindernis: ein fast ausgetrocknetes Flussbett. Jetzt war mir auch klar wieso die Mopeds und Jeeps außen herum fahren. Etwas über ein Meter ist dieses Flussbett tief und wir finden eine Stelle zum hinab- und hinaufsteigen (ich werde mich doch jetzt nicht von so einem Hindernis abhalten lassen).
Das Flussbett scheint von der Regenzeit zu stammen. Ich erinnere mich, dass ich vor vielen Jahren auf den Philippinen beim Vulkan Pinatubo in so einem riesigen Flussbett unterwegs war, in dem sich damals die Schlammlawine ihren Weg bahnte.
Wir sind fast am Ziel und erreichen den Hindu-Tempel Pura Luhur Poten. Dieser wirkt in dieser Sandlandschaft irgendwie unwirklich.
Wolken ziehen auf und die Sonne verschwindet etwas. Waren wir doch zu langsam unterwegs? Dazu windet es und wirbelt den Sand auf.
Nach etwa 60 Minuten erreichen wir den Fuss vom Vulkan Bromo. Unsere Nasen nehmen die schwefelhaltige Luft wahr (es riecht nach faulen Eiern). Wir holen unsere Mundmasken hervor. Die Besteigung des Vulkan Bromo beginnt. Es geht in diesem Flußbett bergauf.
Mir fällt es etwas schwer in dieser Höhe mit der Mundmaske genügend Luft zu bekommen. Schritt für Schritt geht es hinauf. Gleichmäßige Schritte und ich komme meinem Ziel immer näher.
Wir erreichen die Treppe hinauf zum Vulkankegel.
Die letzten Höhenmeter bei der Besteigung des Vulkan Bromo sind etwas beschwerlich. In einem gleichmäßigen Rhythmus nehme ich die Stufen (nach 4 Minuten bin ich oben). Rast mein Herz von der Anstrengung in der Höhe oder vor Aufregung?
Ich komme oben an auf 2.329 Meter und mein Blick fällt in den Krater. Der Bromo begrüßt mich mit kräftigen Rauchschwaden. Vielleicht weiß er wie sehr ich mir diesen Augenblick gewünscht habe. Ich bin total ergriffen und euphorisch von diesem Anblick. Ein (Reise-)Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich lausche dem Grollen, das aus dem Krater kommt.
In vielen Bildern halten wir den Vulkan, den Krater und die Rauschschwaden fest. Ich spüre welche Kraft in einem Vulkan stecken kann. Der Bromo ist der jüngste Vulkan in diesem Gebiet und zugleich einer der aktivsten auf Java. Die letzten Eruptionen waren 2004 und 2010.
Die Sonne taucht zu meiner Freude auch wieder auf.
Nach unzähligen Bildern und persönlichen Eindrücken mache ich mich schweren Herzens auf den Rückweg und wir gehen die Treppen nach unten.
Es ist merklich kühler jetzt geworden (oder liegt es daran, dass ich auf dem Hinweg nur auf den Bromo fixiert war?). Dazu ist es dunstiger und das Licht jetzt schlecht für weitere Bilder. Der Hindu-Tempel Pura Luhur Poten sieht einfach sehr bizarr in der Landschaft aus.
So entscheiden wie uns mit dem Moped zurückzufahren. Für 20.000 IDR (1,35 €) pro Person werden wir in wenigen Minuten zum Hotel zurückgefahren.
Von der Caldera nochmals ein Blick mit den letzen Sonnenstrahlen auf die Sea of Sand und den Gunung Batok.
An der Caldera erblicken wir eine Katze. Ob sie uns bei der Besteigung des Vulkan Bromo zugesehen hat?
Ich gönne mir ein Bier und poste die ersten Bilder von meinem Traum in die sozialen Netze. Seit dem Frühstück in Surabaya haben wir nichts mehr gegessen und wir bestellen unser Abendessen dazu.
Zur blauen Stunde dann nochmals ein Blick in die „Sea of Sands“ und den Bromo. Ein fantastischer Tag neigt sich dem Ende zu.
Wir sind gespannt auf den morgigen Tag, bei dem wir für den Sonnenaufgang am Vulkan Bromo zum Viewpoint wandern wollen.
Tipps und Informationen zur Besteigung des Vulkan Bromo
- Für die Strecke Cemoro Lawang zum Vulkan Bromo benötigt man je nach Tempo 45 – 60 Minuten
- Lediglich die letzten Stufen zur Besteigung des Vulkan Bromo sind etwas beschwerlich
- Den Vulkan Bromo antizyklisch besuchen, d.h. ab ca. 10 Uhr Morgens (davor sind alle Besucher am Bromo, die zuvor den Sonnenaufgang besucht haben und die Sea of Sand beim Hindu-Kloster gleicht einem großen Parkplatz für Jeeps).
- Temperaturen tagsüber sind angenehm (20 – 25 Grad im Mai)
- One-way Fahrt mit dem Moped 20.000 – 25.000 IDR pro Person
- Hotel in der Hochsaison vorher buchen (wir haben Hotels einfach vor Ort abgeklappert. Lava View Hotel war ausgebucht; Bromo Permai und Cemarah Indah hatten Zimmer).
- Unser Zimmer im Bromo Permai kostete 500.000 IDR (34 €) für die Nacht inkl. Frühstück
- Link: Tipps für ein einzigartiges Erlebnis Bromo
Ich bin ja sowieso so ein Vulkan-Fan. Wirklich klasse!
Ich würde ja unheimlich gerne mal nach Kamschatka und dort Vulkane besteigen – vielleicht mal irgendwann 😉
LG
Mel
Hallo Mel,
Mit Vulkanen bist du in Indonesien gut aufgehoben. Über 130 gibt es hier. Das mit Kamschatka klingt nach Abenteuer.
Lg Thomas
Hallo Thomas,
sehr gut das deine Frau öfter stehen geblieben ist und ihr zu Fuß gegangen seid, so sehen wir auch diese wunderbaren Bilder.
Ich kann es mir richtig gut vorstellen, wie du oben angekommen ein ehrfürchtiges Gefühl gemischt mit Freude hast und ein Traum wahr geworden ist, das kann man auch rauslesen 😉
lg Tanja
Hallo Tanja,
ja im nachhinein ein Glück mit den Fotopausen. Bin auch froh darüber. Es freut mich besonders, dass du herauslesen konntest was für Gefühle ich dabei erlebt habe.
Lg Thomas
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Hallo Thomas,
echt wunderschöne Bilder! Ich werde in 3 Wochen da sein und die Vorfreude steigt und steigt! Wie habt ihr eigentlich letztendlich den Transfer Yogya – Ceremo bewältigt? Da wäre ich noch für ein paar Infos offen. Vielen Dank und macht weiter so !!!!!!! 🙂
Hallo Sebastian,
beneide dich, dass du dort sein wirst. Am Sonntag kommt ein Beitrag von mir mit Tipps zur Anreise etc.
Für dich vorab. wir sind mit dem Zug nachmittags von Yogya nach Surabaya, haben in Surabaya übernachtet und dann mit Fahrer am nächsten Morgen nach Cemoro Lawang gefahren. Waren kurz nach Mittag dann dort.
Lg Thomas
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