Bevor wir etwas gemeinsam Essen gehen wollten, stand noch das Humayun-Mausoleum auf dem Programm. Es dauerte nur wenige Minuten mit dem Auto von der Verbrennungsstätte von Mahatma Gandhi.
Was uns immer wieder in Delhi auffiel war, dass die umherlaufenden Hunde immer recht gut ernährt aussahen. Am Tag zuvor hatten wir bei den Tauben schon gesehen, dass dort Futter und Wasser bereit stand. Als wir an dem Parkplatz ankamen, klingelte ein Fahrradfahrer wie wild. Wir sahen, dass von überall Hunde angerannt kamen. Es war das Zeichen, dass Futter verteilt wird. Ein sehr schöner Zug der Menschen hier.
Das Mausoleum liegt inmitten einer großen symmetrisch angelegten Parkanlage. In die Anlage gelangten wir durch ersten einen Torbogen.
Palmen säumten unseren Weg und es ging einige Meter bis wir zum nächsten Portal mit einem Torbogen kamen. Die Spannung wuchs, denn wir wussten nicht wie dieses Mausoleum was uns erwartete.
Was unser Führer jedoch verriet, war dass dieses Mausoleum die Vorlage für das Taj Mahal in Agra war.
Als wir den letzten Torbogen durchquert hatten, sahen wir dieses imposante Bauwerk vor uns. Ein kleiner Wasserkanal führt direkt zum Mausoleum (das Mausoleum lag ursprünglich an einem Fluss, der aber im Laufe der Jahre seinen Lauf geändert hat).
Im Gegensatz zum Taj Mahal ist die weiße Farbe nicht dominierend sondern das Mausoleum eher in einer Mischung aus Weiss- und Brauntönen gehalten und die Minarette fehlen. Wir hatten bei unserer Rundreise die Möglichkeit für den direkten Vergleich.
Über einige Treppen kommt in dem Mausoleum auf die nächste Ebene.
Hier kann man einzelne Gräber besichtigen, die jedoch nur für die Touristen hier gebaut wurden. Die wirklichen Gräber liegen tief unten im Mausoleum. Begraben ist hier Nasiruddin Muhammad Humayun (1508–1556), dem zweiten Herrscher des Großmogulreiches von Indien.
Das Mausoleum ist ebenso wie der Park symmetrisch gebaut.
Langsam mussten wir wieder zurück. Von oben hatten wir einen Blick auf den Eingangsbereich.
Kurze Rast machten wir noch unter einem Fikusbaum in der Parkanlage.
In der Parkanlage sind noch weitere Begräbnisstätten und zu einer machten wir noch einen kurzen Abstecher. Das Isa-Mausoleum ist eher schlicht im Vergleich.
Kurz vor dem Ausgang tummelten sich noch Hunde in dem Gras und einer hatte besondere Freude (vielleicht weil wenige Minuten zuvor das Essen verteilt worden war).
Unser nächster Weg sollte zu einem Restaurant führen und wir freuten uns sehr darauf. Unser Führer konnte uns Tipps für die Auswahl der Speisen geben.
Zuerst wurden einige Vorspeisen serviert. Besonders die eingelegten Zwiebeln mit der schmackhaften Sauce gefielen uns.
Als Beilage zum Essen hatten wir Tandori Roti und Nan mit Knoblauch (wir merkten uns diese beiden Arten für unsere weiteren Restaurantbesuche).
Als Hauptgang hatten wir beide Masala gewählt (wir mögen es einfach etwas spicy). Wir hatten einmal Chicken Masala und vegetarisches Masala. Uns schmeckte alles sehr gut.
Unser Guide hatte sich in der Zwischenzeit ein neues Ziel ausgedacht. Doch zuerst fuhren wir noch zu einem Laden, bei dem man u.a. Bier kaufen kann. Alkoholische Getränke dürfen in Indien nur in speziellen Läden verkauft werden (und Frauen dürfen nicht zu den Läden). Draußen an einer Art Theke kaufte ich Bier (das war für den Abend).
Weiter ging es durch das Botschaftsviertel von Delhi. Zu unserem nächsten Ziel war dichter Verkehr und es dauerte länger. Dafür hatten wir die Möglichkeit, weiteres über Indien zu erfahren. Wir fragten wie das mit der Heirat in Indien ist und erfuhren, dass dies durch die Eltern arrangiert wird. Es kann natürlich Probleme geben, falls der Mann oder Frau nicht mit der Wahl einverstanden sind. Jedoch wird die Heirat nur dann nicht durchgeführt, wenn die Eltern ihre Entscheidung rückgängig machen. Die Hochzeit findet bei den Sikhs nach einem festen, mehrtägigen Ritual statt, bei dem in der Regel 1.000 bis 1.500 Menschen eingeladen sind (also eine sehr kostspielige Sache).
Schließlich kamen wir am Lotus-Tempel an. Dieser Tempel gehört zur Bahai-Religion. Es soll als Stätte der Meditation und Andacht für alle Religionen dienen. Auf der Welt existieren verschiedene Tempel der Bahai. Der Tempel in Delhi hat seinen Namen von der Form: Der Lotusblüte. Der Tempel ist modern und im Jahr 1986 eröffnet worden.
Im Innern werden die Schriften der Hauptreligionen in der Originalsprache rezitiert. Die neunseitige Kreisform mit den Eingängen soll die Offenheit für alle Religionen symbolisieren.
Der Guide fragte uns danach, ob wir noch einen Besichtigungswunsch haben. Der Tag hatte früh für uns begonnen und wir wollten direkt ins Hotel. Wir hatten Lust auf unser spätes Nachmittags- bzw. Abendprogramm. Die Runden im Swimmingpool waren einfach sehr erholsam. So endete ein Tag mit vielen Highlights und am nächsten Tag stand die Fahrt nach Agra an.
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