Wir lieben außergewöhnliche Unterkünfte. Nach dem Zimmer mit Aussicht auf Fuji hatten wir als nächstes bei der Übernachtung in Kyoto ein traditionelles Stadthaus ausgewählt. In Kyoto hatten wir gleich 4 Tage für die vielen verschiedenen Tempelanlagen eingeplant.
Da die Hotels in Kyoto kurzfristig in der Regel sehr teuer sind, hatten wir dieses Stadthaus bereits vor der Reise nach Japan gebucht. Bei der Ankunft am Bahnhof in Kyoto hielt ich die Adresse einem Taxifahrer hin und er setzte uns genau vor einer kleinen Gasse ab, in der das Machiya lag.
An der Tür durften wir erst einmal die Schuhe ausziehen und gegen japanische Hausschuhe tauschen. Die Besitzerin ist eine Japanerin, die lange in den USA gelebt hat und perfekt Englisch spricht. Wir wurden sehr herzlich begrüßt.
Die traditionellen Stadthäuser sind unter dem japanischen Begriff Machiya bekannt. Das Haus ist komplett aus Holz gebaut. Ich war auf das Haus sehr gespannt, da wir es anhand der Bilder im Internet ausgesucht hatten.
Durch eine große Schiebetüre gelangten wir in das Machiya und eine Art Rezeption ist dort. Es dient aber zugleich als Ausstellungsfläche für verschiedene Kunstwerke und Kleidungsstücke, die gekauft werden können.
Das traditionelle Stadthaus ist mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet.
Was wir bisher gesehen hatten, gefiel uns schon sehr gut und wir waren auf unser Zimmer gespannt.
Inhaltsverzeichnis
Zimmer im traditionellen Stadthaus in Kyoto
Wir hatten ein geräumiges Zimmer im Erdgeschoß mit einem Blick in den Garten. Aus diesem Grund hatten wir dieses Zimmer gebucht.
Das Zimmer war mit dunklem Holz sehr gemütlich eingerichtet.
Im Zimmer hingen bereits zwei Yukata, die eine Art Kimono sind. Das war wegen der Gemeinschaftstoiletten auch wirklich zweckmäßig.
Tsuboniwa ist der Namen für den Garten in einem Machiya. Die Stadthäuser sind sehr dicht aneinandergebaut und der Garten entsprechend klein. Der Tsuboniwa dient dazu, dass es Licht in dem Zimmer gibt und das Zimmer belüftet wird.
Gemeinschaftsbad im traditionellen Stadthaus in Kyoto
Das Stadthaus war ursprünglich ein Wohnhaus für eine Familie. Daher gab es gab kein Bad und Toilette im Zimmer, sondern alles im Haus. Im gleichen Gang wie unser Zimmer gab es dieses Bad. Durch den Vorhang war es vom Gang abgetrennt.
Den Gang weiter gab es noch diese Dusche. Ich nutzte die Dusche am Abend und es gab richtig heißes Wasser.
Ich bin kein Freund von Gemeinschaftsbädern. Hier war alles sauber und da es nur wenige Zimmer gab, war es hier ganz in Ordnung.
Frühstück im traditionellen Stadthaus in Kyoto
Unser (kleines) Frühstück bereiteten wir im Zimmer selbst zu. Uns reichte der Wasserkocher, um heißes Wasser für den Tee zu kochen.
Kleinigkeiten zum Frühstück hatten wir uns im Konbini am Abend zuvor gekauft. Konbini ist die Abkürzung für Convenience Store und sind in der Regel kleine Supermärkte wie 7-Eleven, FamilyMart oder Lawson, die 24 Stunden geöffnet haben.
Mit den Accessoires im Zimmer konnten wir dabei auch schöne Bilder machen.
Hin und wieder waren wir für eine kurze Verschnaufspause im Zimmer. Dann gönnten wir uns einen Tee mit einer japanischen Süßigkeit.
Abendessen im traditionellen Stadthaus in Kyoto
Wir haben teilweise an den Abenden in Restaurants gegessen oder in einem nahen gelegenen Supermarkt Sushi und andere Kleinigkeiten gekauft. So konnten wir nach einem langen Tag mit vielen Tempelbesuchen auf dem Zimmer relaxen und uns an den Sushi erfreuen. Mit den Sitzkissen und dem Tisch zauberten wir japanisches Flair zum Abendessen in unser Zimmer.
Wir kauften verschiedene Kleinigkeiten, damit wir möglichst viel probieren konnten.
Sieht das ganze nicht lecker aus?
Wie du sehen kannst, mögen wir Sushi in allen Variationen. Die Jakobsmuscheln waren sehr lecker und auch der Fisch. Dazu hatten wir noch etwas eingelegtes Gemüse.
Es gibt in Japan ein ungeheuer großes Angebot an Sushi und anderen Leckereien. Tempura und kalte Nudeln gönnten wir uns auch.
Ich war sehr gespannt auf die kalte Soba-Nudeln. Ich hatte das auch schon in dem Imbiss mit Automat gesehen. Wie ich es dort gesehen, tauchte ich die Nudeln zuerst in die Brühe und dann schlürfend in den Mund. Die Brühe besteht aus Mirin (Reiswein) und Shoyu (japanische Sojasauce). Dazu noch geschnittene Frühlingszwiebeln. Die Nudeln schmeckten mir auf Anhieb.
Und wie schon gesagt, liebe ich Sushi sehr und kann das jeden Tag essen.
Die Tage in Kyoto waren ausgefüllt und wir haben uns in unserer Unterkunft in Kyoto sehr wohl gefühlt. Es ist eine Mischung aus Hotel, Hostel, Guesthouse und durch die Besitzerin war es eine familiäre Atmosphäre.
Fazit zur Übernachtung in Kyoto in einem Machiya
- Die Besitzerin ist total nett, bringt immer mal wieder was vorbei und ist super hilfsbereit. Hat Tipps zu allen Fragen.
- Das Holzhaus ist alt und da auch die Wände aus Holz sind, ist es recht hellhörig. Die Holzdielen können schon mal knarren. Bei unseren 4 Tagen hat das nicht gestört, da sich alle Gäste sehr leise verhalten haben und rücksichtsvoll waren.
- Was mich etwas gestört hat, war, dass es im Haus nur Gemeinschafts-WC, -Bad und -Duschen gab. Ich bevorzuge Zimmer mit Dusche und WC.
- Rechts und links am Fluss Kamo und in den Seitengassen befinden sich unzählige Restaurants und Bars.
- Die Lage des traditionellen Stadthauses ist perfekt für den Besuch des Zen-Tempel Kennin-ji und für den Tempel Kiyomiza-dera sind wir etwa 15 Minuten zu Fuß den Hügel hinaufgegangen.
- Von der nahe gelegenen Bahnstation Kiyomizu-Gojo sind wir direkt zum Tempel Fushimi Inari gefahren (4 Stopps).
- Zum JR Bahnhof Kyoto sind es ca. 10 Minuten mit dem Taxi.
- Für eine günstige Übernachtung in Kyoto empfehle ich eine rechtzeitige Buchung.
In den folgenden Beiträgen werde ich dir zeigen, was wir in Kyoto alles besichtigt haben und was sich aus unserer Sicht auch wirklich gelohnt hat. In Kyoto gibt es unzählige Tempel und Gärten, die zur Erkundung einladen.
Ein schöner Bericht und das Essen sieht so lecker aus!
Danke sehr du das Essen war auch lecker 🙂
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