Mit Khajuraho waren wir am südlichsten Punkt unserer Rundreise angelangt und an diesem Morgen wartete unser Führer nach unserem Frühstück für die Besichtigung der westlichen und östlichen Tempelgruppen.
Die Tempelanlagen waren nur einen Katzensprung vom Hotel entfernt. Fast alle Tempel wurden während der Chandella-Dynastie zwischen 950 und 1120 erbaut. Von den ursprünglich 80 Tempelbauten, die verstreut in Khajuharo gebaut wurden, sind noch ca. 20 Tempelanlagen gut erhalten. Alle Tempel stehen auf einer 1,5 bis 3 Meter hohen Plattform und der Eingang ist bei fast allen Richtung Osten ausgerichtet.
Los ging es mit der westlichen Tempelgruppe (Hindu-Tempel).
Nach dem Eingang trafen wir direkt auf den Lakshmana-Tempel. Der größte Tempelbau der Chandella-Dynastie wurde zwischen 930 und 950 erbaut und ist dem Gott Vishnu geweiht. Der Tempel ist komplett aus Sandstein errichtet.
Der Lakshamana-Tempel ist im östlichen Tempelbezirk der einzige Tempel, der komplett mit erhaltenen Figuren umgeben ist. Unterschiedliche thematische Szenen sind dargestellt. Besonders auffällig die erotischen Szenen aus dem Kamasutra. Unser Führer erklärte uns diese Szenen und die Stellungen sowie welche Bedeutungen sie im Kamasutra haben. Wir hielten die verschiedenen Szenen zwischen Mann und Frau bzw. mehreren auf den Bildern fest. Szenen aus dem Kriegszug mit Sodomie inklusive.
Daneben u.a. auch kriegerische Szenen, Tänzerinnen, Unterricht, Musikanten.
Beeindruckend ist auch der Blick nach oben am Tempel.
Am Tempel selbst ist auch hin und wieder ein Pflänzchen zu sehen.
Oder einer der Hunde, der sich einen ruhigen Fleck gesucht hat.
Der Kandariya-Mahadeva-Tempel ist das flächenmäßig größte und höchste Bauwerk und dem Gott Shiva geweiht. Aus der Ferne soll er einen Gebirgszug mit dem Berg Kailash in Tibet darstellen.
Wie bereits beim Lakshmana-Tempel sind wieder sehr viele erotische Szenen an der Außenumrandung zu sehen.
Frauen mit üppigen Brüsten, Perlenkette und dünnen Gewändern zieren das Äußere des Tempels.
Daneben auch wieder Szenen aus dem höfischen und religiösem Leben. Ein Blick in das Innere des Tempels folgte:
Erotische Szenen gibt es im Tempelinnern nicht.
Auf der Plattform des Kandariya-Mahadeva-Tempel war noch ein weiterer kleinerer Tempel.
Und dann gab es noch den Versuch einige Tanzszenen nachzustellen.
Mit dem Auto ging es dann weiter zur östlichen Tempelgruppe (Jain-Tempel), die sehr viel kleiner ist. Auffallend und größter Unterschied ist die weisse Mauer, der Säulengang und Tempel.
Und wie üblich gab es auch hier einige dösende Hunde.
Die Tempel im Innern sind vom Aussehen und Aufbau sehr ähnlich mit der anderen Tempelgruppe. Ebenso von der Figuren an den Außenwänden. Die Bereiche in Weiß standen dafür in einem schönen Kontrast und waren reizvoll anzusehen.
Eine alte, gläubige Inderin suchte verschiedene Tempelbereiche zum Gebet auf.
Unser offizielles Besichtigungsprogramm war damit beendet und wir fuhren zum Hotel zurück. Es war später Vormittag und wir entschlossen uns, ein Restaurant zum Mittagessen zu suchen und Khajuraho auf eigene Faust zu erkunden. Darüber geht es im nächsten Beitrag.
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