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Paris-Wie man sich in der Metro nicht verliert oder wiederfindet

Wie ihr bereits lesen konntet, hatten wir in Paris einmal den Fall, dass ich aus der Metro ausgestiegen bin und Shuyi weiterfuhr. Hier nun die ganze Geschichte.

Aus Beijing kennen wir volle U-Bahnen und Busse und haben dort auch miteinander abgesprochen, was wir machen, wenn wir uns mal verlieren sollten. Das gleiche Verfahren also auch für Paris. Falls einer aussteigt und der andere es nicht schaffen sollte, dann fährt der in der U-Bahn einfach bis zu nächsten Station, steigt dort aus und bleibt an dieser Stelle auf dem Bahnsteig stehen. Der andere steigt in die nächste U-Bahn ein und fährt bis zur nächsten Station. Beim Aussteigen ist man sofort wieder zusammen. Nun soweit zur Theorie, die auch funktioniert.

Paris - Metro
Plötzlich allein in der Station

Jetzt aber zu unserem Ablauf. An der Metrostation Strasbourg Saint Denis mussten wir, wie schon die Tage x Mal gemacht umsteigen und ich hatte gesagt, umsteigen wie üblich. Es ging zu unserer Abendfotosession und die Bahnen waren um diese Uhrzeit voll. Die Metro kam in Strasbourg Saint Denis an und ich stieg aus (wie sehr viele mit mir). Als ich auf dem Bahnsteig war, bemerkte ich, dass Shuyi nicht in meiner Nähe war. Ich dachte, sie ist vielleicht an der anderen Tür ausgestiegen und versuchte sie in der Menschenmasse, die sich Richtung Ausgang aufmachte auszumachen. Ich sah sie nicht. Ich blickte durch ein Fenster in die noch stehende Metro hinein und sah sie auch nicht. Mein Herzschlag begann sich langsam aber sicher zu beschleunigen. Ich ging erst einmal den Menschmassen hinterher bis sich die Wege teilten (dachte, wenn sie einfach mitgetrottet ist), dann wird sie jetzt stehen bleiben und nach mir schauen. Aber keine Spur. Also zurück zum Bahnsteig und auf die nächste Metro warten. Wir hatten das ja vorher abgesprochen. Die nächste Metro kam und ich fuhr mit ihr weiter (dabei überlegte ich , ob sie schon bei der nächsten Station bemerkt hat, dass ich nicht mehr im Wagen war oder doch erst später). In der nächsten Station gab es auf dem Bahnstein keine Spur von Shuyi. Mein Herz raste immer schneller und mir wurde heiß. Was tun? Wo könnte sie sein? Handy hatten wir glücklicherweise in der Wohnung gelassen. Wäre ja sonst zu einfach gewesen. Ich beschloss nicht noch weitere Stationen abzufahren, sondern zurück zu der Station zu fahren, bei der wir uns verloren haben. Während ich auf dem Bahnsteig auf die nächste Metro wartete, schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf und es dauerte gefühlte Ewigkeiten bis endlich die nächste Metro kam.

Gerammelt voll und ich quetschte mich als letzter in die offene Tür, da ich bei der nächsten Station schon wieder aussteigen wollte. Ich hatte einen Platz und dreht mich zur offenen Tür und blickte auf den leeren Bahnsteig (naja fast leeren). Wen erblickte ich da: es war Shuyi. Ich sprang gerade noch aus dem Wagen heraus und Shuyi war genauso überrascht wir ich, dass wir uns hier wieder getroffen hatten. Mein Herzschlag drosselte sich langsam wieder Richtung normal.

Und jetzt die Geschichte aus der Sicht von Shuyi. Sie hatte gedacht ich rufe sie, wenn wir aussteigen müssen. Bei der Station Strasbourg Saint Denis stiegen viele aus und ein Sitzplatz wurde frei. Sie setzte sich hin und eine Frau neben ihr blätterte in einer Modezeitschrift und sie schaute sie mit an. Sie blickte nur bisschen weiter und dachte, dass ich das in einer ähnlichen Jacke bin. Als sie dann mal richtig hinschaute, merkte sie, dass ich nicht mehr in der Metro bin. Da waren aber schon drei Stationen vorbei (genau wusste Shuyi es nicht. Sie war ja mit der Modezeitschrift beschäftigt). Also stieg sie dann aus, um in die Gegenrichtung zu fahren. Da sie nicht wusste, an welcher Station wir eigentlich umsteigen wollten, war sie aus an der Station ausgestiegen, an der ich eingestiegen und sofort wieder ausgestiegen bin. Naja wir hatten uns wieder. Das war das gute (trotz der vorher abgesprochenen Theorie). Hätten wir uns nicht getroffen, hatten wir den gleichen Gedanken, wieder zur Wohnung zurück zu kehren. Aber so konnten wir mit der nächsten Metro zur Station Strasbourg Saint-Denis fahren und die Bilder vom Eiffelturm machen. Happy End.

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Thomas

Seit über 30 Jahren auf der Welt unterwegs. Ich liebe Individualreisen und auch den Komfort und Luxus in der Zwischenzeit. Meine bevorzugte Reiserichtung ist Asien. Hinzu kommen Reisen in Europa mit vielen Wochenendtrips. Mit dem Blog möchte ich über meine Reisen informieren und zum Reisen inspirieren.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Martina

    Oh Mann, da hattet ihr ja ein zusätzliches Highlight 🙂 Auch kein Wunder, dass man sich bei diesen Menschenmassen in der Pariser Metro mal verliert. Aber somit hat sich daraus eine tolle Blog-Geschichte ergeben 🙂 LG Martina

    1. thomas

      Hallo Martina, oh ja das hatten wir und daraus gelernt. Handy auch im Ausland immer dabei haben. Nun Shuyi hat das recht entspannt gesehen, während bei mir der Pulsschlag ganz schön in die Höhe ging. Aber gelacht haben wir ganz kräftig danach. Nur schade, dass man diese Story nicht bildlich hinterlegen kann.
      lg Thomas

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